21.02.2000,
Williams Family Ranch - Pferde, Kühe, Abenteuer (19.02. - 21.02.)
Samstag.
Heute holten wir alle Abenteuer
nach, die wir in der Woche vermisst hatten.
Roy war wieder da, was unseren
gewohnten Tagesablauf ein bisschen veränderte. Erst nach dem Frühstück
gingen wir zum Korral, um die Pferde zu füttern, dann sattelten Charlie
und ich uns Do Good und High Pocket, um Roy auf Twister zu helfen, die
Rinder, die wir diese Woche in den Korral gebracht hatten, auf die Winterweide
hinter dem Hassayampa zu treiben.
Das war ein Zwanzig-Minuten-Job,
den wir problemlos durchzogen. Danach machte Roy Ballaloona für einen
Salzpacktrip fertig. Die Stute machte um einiges mehr Trouble als ihr Bruder
Flash Back vor vier Wochen, wie eine Irre bockte sie herum, es dauerte
über eine Stunde, bis sie endlich beladen war.
Gegen elf brachen wir auf
- den Hassayampa entlang in Richtung Wickenburg - meine Lieblingsroute:
durchs Gebüsch, durchs Wasser, über Wackersteine, durchs Gebüsch,
durchs Wasser, über Wackersteine, durchs Gebüsch, ...
Hinter dem ersten Gate ging
es recht steil ca. drei Meter einen sandigen Abhang hinab. Ballaloona,
das Packpferd, bekam einen Schreck und fing an zu bocken, Twister, Roys
Reitpferd, sprang den Abhang wieder hinauf und Roy ließ die Führleine
von Ballaloona los, die buckelnd zum Hassayampa herunter rannte. Dann versuchte
sie, zurück in Richtung Stall zu laufen, aber der Weg, den sie wählte,
war zu schmal für ihre Ladung, weswegen sie im Gebüsch hängen
blieb und noch mehr ausrastete. Schließlich stand sie schnaufend
in meiner Nähe, wo ich sie einfangen konnte. Roy sortierte ihre verrutschte
Ladung neu, dann ging es weiter. Durchs Gebüsch, durchs Wasser, ...

Nach zwei Stunden
erreichten wir unser Ziel, eine Stelle im Slaughter House Wash, ein breiter
Canyon, der vom Hassayampa aus nordwärts führt. Dort luden wir
das Salz ab und bereiteten uns auf den Rückweg vor. Wir wollten ein
paar Rinder, die wir unterwegs getroffen hatten, zur Ranch treiben.
Wir fanden die Kühe
am Hassayampa, Roy ließ Ballaloona frei mitlaufen, damit er sie nicht
im Weg hatte. Wir trieben die Rinder vor uns her. An der nächsten
Flußbiegung rannten sie in Gestrüpp, wo Roy sie mit Mühe
und Not heraustrieb. Wieder mal waren die Hunde Clydes und Tucker eher
eine Last als eine Hilfe, da sie die Rinder immer wieder zurück ins
Gestrüpp trieben. Schließlich schienen alle auf dem Weg Richtung
Ranch zu sein, als plötzlich ein Kalb, Tucker an dessen Kehle hängend,
aus den Büschen sprang. Es blökte verzweifelt, während Clydes
es bellend ansprang und Tucker an seiner Kehle zehrte. Die Hunde waren
so im Rausch, dass sie auf Roys Rufe nicht reagierten, schließlich
sprang er von seinem Pferd, Charlie ebenfalls, Roy rief: "Take care of
your horses!" und feuerte mit seinem Colt einen Warnschuß ab. Das
ging alles so schnell, dass ich gar nicht mitbekam, was los war, und mich
nur noch an meinem Sattel festklammerte, als High Pocket wegen des Schusses
ausflippte. Ein zweiter und dritter Schuß, dann schaffte ich es endlich,
ebenfalls vom Pferd zu springen.
Die Hunde reagierten nicht
auf die Schüsse, und in der Ferne hörte man immer noch das Kalb
blöken. Roy stieg wieder auf und folgte der Meute mit Twister, nach
einer viertel Stunde kam er mit den beiden Hunden, festgebunden an seinem
Lasso, zurück. Keine Rinderarbeit mehr heute, beschloß er, wir
würden die Tiere morgen reinholen.
Chama, Charlies Hund, war
verschwunden. Sehr ungewöhnlich, normalerweise hört sie gut und
ist auch nie weit von Charlie entfernt. Während wir sie suchten, mutmaßten
wir alles mögliche, was mit ihr passiert sein könnte, aber schließlich
fand Charlie sie im Slaughter House Wash, wohin die Rinder geflüchtet
waren. Sie war war wohl ebenfalls so im Jagdrausch gewesen, dass sie alles
andere vergessen hatte und den Rindern gefolgt war.
Der Rückweg war dann
relativ ruhig, mal abgesehen davon, dass die frei mitlaufende Bllaloona
andauernd versuchte, sich im sandigen Fluß zu wälzen, sicherlich
nicht die beste Idee mit dem Packsattel auf dem Rücken. Schließlich
nahm Roy sie endlich wieder an den Führstrick.
Nach diesem "interessanten"
Ausritt gab es schon gegen halb fünf Abendessen. Danach blieb genug
Zeit, um noch ein wenig mit Cupid zu arbeiten. |
Roy
und Charlie waren auch im Korral, um den Pferden Kraftfutter zu geben.
Nachdem ich Cupid gesattelt hatte, kam Roy dazu und half mir, das Pferd
zu halten, während ich mich von einem großen Eimer aus über
den Sattel lehnte. Dann stellte ich einen Fuß in den Steigbügel
und lehnte mich mit meinem vollen Gewicht über ihn - keine Probleme,
Cupid ließ sich das sehr gut gefallen. Schließlich schwang
ich mein Bein über seinen Rücken und saß im Sattel. Cupid
reagierte kaum. Roy begann ihn langsam durch den Korral zu führen,
ich hielt mich mit beiden Händen am Sattel fest. Eine leichte Bewegung
von mir ließ Cupid erschreckt vorwärtsspringen, aber er beruhigte
sich wieder. Plötzlich fing er an zu bocken, stieg, kam wieder runter
und rannte nervös um Roy herum, der Schwierigkeiten hatte, das Pferd
zu halten. Ich fing langsam an, darüber nachzudenken, dass es vielleicht
nicht allzu einfach werden könnte, von dem zunehmend nervöser
werdenden Pferd herunter zu kommen. Cupid, immer rascher um Roy herumrennend,
fing nun an zu buckeln, Roy rief "Hold on Heike! Hold you on!" und ich
hielt was die Kräfte zuließen, während ich durchgeschüttelt
wurde wie ein Wäschestück in der Waschmaschine. Dann half nichts
mehr, Roy konnte Cupid nicht mehr halten und verlor die Führleine
und der kleine Wallach raste bockend los. Ich sah die Stallwand auf mich
zukommen und machte mich auf eine krasse Hundertachtzig-Grad-Drehung gefasst,
weil rechts und links Zaun war. Cupid raste stattdessen in den Zaun und
sprang irgendwie über den Maschendraht in den benachtbarten größeren
Korral, wo er richtig Gas geben konnte und mit Fullspeed auf den nächsten
Zaun zu bretterte. Er rannte voll dagegen, und ich sah mich schon im Hassayampa
wieder, aber der Zaun hielt, Cupid machte jetzt die Hundertachtzig-Grad-Drehung
und raste zurück, die anderen Pferde hatten wir aufgemischt, die uns
buckelnd begleiteten. Die Pferde bogen nach links in den kleineren Korral
ab, und ich glaube, ich schaffte es sogar zu brüllen "Oh Sch.... -
ich hab' Angst!" oder sowas - whow, die hatte ich wirklich!
Cupid rannte geradeaus,
auf den nächsten Zaun zu. Roy rief irgendwas von wegen, ich solle
abspringen - leicht gesagt bei Tempo weiß nicht was. Am nächsten
Zaun sah ich meine Chance kommen, aber mein Fuß hing im Steigbügel,
ich wagte es nicht, abzuspringen. Cupid, vom Zaun gebremst, sprang rechts
herum und ich ließ mich gegen den Zaun fallen - gerettet! Runter
von dem Ofen!
"16 seconds!" rief Charlie
mir zu, nachdem ich aufgestanden war. Na also - Rodeoreiter brauchen nur
8 Sekunden, um den Preis zu gewinnen.
Ich hatte den Sturz gut
überstanden, die Schulter ein bisschen geprellt (wovon ich lieber
nichts sagte), sonst nichts. Roy war letztendlich mehr mitgenommen als
ich, sein Herz raste von dem Schrecken. Ich sammelte meine Brille irgendwo
ein, während Charlie Cupid einfing, der zwar nervös schnaubte,
sich aber ansonsten wieder beruhigt hatte. Ich hätte gerne wenigstens
noch mal die Übung mit ihm gemacht, dass ich auf dem Eimer stehe und
mich über ihn beuge, draufsetzen wollte ich mich um alles in der Welt
heute nicht mehr, aber Roy winkte ab. "Morgen", meinte er. Ich glaube nicht,
dass er das Risiko, mich auf den kleinen Feuerstuhl zu setzen, morgen noch
mal eingeht.
Ich führte Cupid herum,
bis er aufhörte, zu schnauben, sattelte ihn ab und ließ ihn
alle vier Hufe geben, das hatte er inzwischen gut drauf und gab ihm vielleicht
ein Erfolgserlebnis mit auf den Weg.
Mein Zittern tilgte ich
mit einer Cola und einem Toastbrot - schon erstaunlich, wie beruhigend
Essen auf mich wirkt. ;-)
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Sonntag.
Ein lauer Tag, eigentlich
warteten wir nur darauf, dass es anfangen würde zu regnen, aber die
Wolken zogen ohne Wasserverlust über den Himmel.
Meine geprellte Schulter
war, wie erwartet, morgens extrem schmerzhaft, ausserdem tat mir die rechte
Hüfte weh, weil ich nachts nicht gewagt hatte, mich auf die andere
Seite zu drehen. Beides wurde rigeros mit Big-K-mart- Aspirin bekämpft.
Nach dem Frühstück
gingen Roy, der sich bei unserem gestrigen Abenteuer am Knie verletzt hatte,
und Charlie zum Korral, um die Pferde zu füttern. Ich half Carrol
in der Küche, trank Kaffee, wusch Wäsche und folgte dann den
Männern zum Stall. Dort war aber niemand mehr, Roy war wohl inzwischen
zurück zum Ranchhaus gegangen und Charlie bastelte mal wieder an seinem
Trail herum, also fing ich an, vor dem Korral die Stacheldrahtreste und
Maschendrähte zusammenzuräumen. Der Plunder war mir schon seit
Wochen ein Dorn im Auge, zu leicht konnte eines der Pferde hineingeraten.
Ein
Ranger kam zur Ranch, Roy hatte ihn gestern angerufen, weil wir am Hassayampa
die Spuren von mindestens sechs 4-Wheelern gesehen hatten, die dem Flußlauf
gefolgt waren. Das Gebiet um den Hassayampa herum ist aber "Wildernes",
was einem Naturschutzgebiet entspricht, das nicht mit Motorfahrzeugen befahren
werden darf. Roy hatte am Freitag etwa acht Meilen vor der Ranch Camper
mit 4-Wheelern gesehen und diese Truppe im Verdacht. Man konnte ihnen nichts
nachweisen, aber der Ranger würde sie zumindest warnen.
Nachmittags stellten Roy
und Carrol dann auch ein Stop-Schild auf, das die Wochenend-Off-Roader
darauf aufmerksam machen sollte, dass sie sich auf Privatgeände befanden,
wenn sie die Korrals erreichten; der alte Ranchzaun war von einer Flut
im August vergangenen Jahres weggespült worden.
Ich sammelte Holz für
das abendliche Barbeque, bis Charlie wieder auftauchte und sich von Roy
und mir zeigen ließ, wie man mit einem Lasso umgeht. Ein spezielles
Übungskalb diente als Ziel, und: so schwer ist es gar nicht!
 
Wir trödelten
so bis ein Uhr herum, dann brachen Charlie und ich doch noch zu einem Ausritt
auf, sicherhaltshalber mit Friesennerzen ausgerüstet. Wir machten
uns auf den Weg zur Gold Bar Mine, da es schon gegen vier Uhr Dinner geben
sollte, blieb uns nicht viel Zeit für einen langen Ausritt, und an
der alten Mine war ein riesiges steinernes Gebäudefundament, das ich
mir gerne näher ansehen wollte.
Bevor
wir das Fundament erreichten, stießen wir auf einige sehr interessante
Höhlen. Zunächst ein kleiner Tunnel und dann zwei riesige Eingänge
in einen alten Minenschacht. Die Eingänge führten in eine große
Höhle, von der aus einige kleinere Tunnel abgingen. Der sandige Boden
war mit Fledermauskot übersät, an der Decke waren Löcher
zu erkennen, in die sich die Fledermäuse sicherlich verkrochen hatten,
hier und da hingen Nester.
Und
ein Alien hatte sich hier eingenistet - ich hab ihm zugerufen: "Hey, we're
friends!", aber es reagierte nicht. War mir auch lieber so, ich hatte keinen
Bock darauf, das Ei in meinem Bauch fertig auszubrüten. Carrol behauptete
später, es sei eine Art Bienennest, aber wahrscheinlich ist sie schon
inkontaminiert (oder wie auch immer das heißt).
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Das steinerne
Fundament selbst war dann nicht so interessant, die Höhlenbesichtung
war bei weitem spannender gewesen.
Überall um die Mine
herum standen, meist auf Bergspitzen, riesige Wassertanks mit einem Durchmesser
von gut und gerne fünf Metern und einer Höhe von mindestens sieben
Metern. Einige trugen die Aufschrift "Please do not damage" - ein Witz,
denn was diese Dinger zerstören konnte, mußte erst mal gebaut
werden. Merkwürdigerweise waren trotzdem einige dieser Tonnen dermaßen
zerbeult, als hätte einer mit einer Bombe darauf geschossen. Vielleicht
stammten diese Verformungen aber auch von Zusammenstößen mit
UFOs ...

Nach dem Abendessen
um vier trödelte ich wieder herum. Ich hatte mir vorgenommen, Cupid
heute zumindest zu satteln, er hatte einen solchen Schock von gestern weg,
dass ich ihn am Nachmittag noch nicht einmal anfassen konnte. Viel Lust
hatte ich nicht, ich erwartete einigen Ärger, bis ich ihn überhaupt
eingefangen bekäme. Und so war es dann auch, er rannte vor mir weg,
als hätte ich einen Todschläger in der Hand. Schließlich
trieb ich ihn in den kleineren Korral, schloß das Gate und versuchte
es mit "meinem" Join up. Die Vorraussetzungen waren denkbar ungünstig,
da der Korral etwa dreissig Meter lang und zwischen drei und sieben Metern
breit ist - ich war also nur am hin und her laufen, um den kleinen Wallach
in Gang zu halten. Wie auch immer (und ich erspare jetzt den Nichtwissern
die Erklärung, was ein "Join up" ist), ich brauchte fast vierzig Minuten,
bis ich Cupid endlich das Halfter überziehen konnte. Inzwischen war
es schon fast dunkel, ich begnügte mich also damit, ihn herumzuführen,
zu streicheln und die Hufe geben zu lassen, das war's für heute.
Nebenbei
noch ein Blick auf lebende und verstorbene Fauna der Ranch - wobei die
lebende Fauna seit einer Woche leider ein sehr häufiger Blick ist.
 
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Montag.
Es
war President Day in Amerika, also Feiertag, weswegen Roy immer noch auf
der Ranch war, anstatt in Phoenix zu arbeiten. Irgendwann früh morgens,
halb sechs oder so, trudelte auch Rob II mit einer Freundin ein, und sie
brachten einen Haufen Regen mit.
Zeitweise schüttete
es wie aus Eimern, sogar eine Eidechse zog die Gesellschaft von Menschen
in der trockenen Küche dem Regenwetter draussen vor.
Der geplante Ritt entlang
dem Hassayampa, um die Kühe hereinzutreiben, entfiel also, selbst
wenn es aufhörte zu Regnen war es zu gefährlich, Flußläufen
oder Canyons zu folgen, da der Regen in den Bergen eine sehr plötzliche
Überflutung verursachen kann (die für den Südwesten der
USA typischen "Flash Floods").
Stattdessen bereiteten wir
ein großes Frühstück vor - relaxen war erst mal angesagt.


Gegen Mittag
hörte es auf zu regnen, ab und zu kam sogar blauer Himmel durch. Die
Familie war in Aufbruchstimmung, auch Charlie hatte beschlossen, heute
schon abzureisen, ich würde also bis zum nächsten Tag wieder
alleine auf der Ranch sein; da ich in Wickenburg als erstes mein Auto reparieren
lassen wollte war es sinnlos für mich, an einem Feiertag dort einzutreffen.
Schon gegen halb drei fuhren
alle los, das heißt Carrol und Roy brauchten bis halb vier, um von
der Ranch weg zu kommen, ihr Pick up sprang nicht an. Nachdem sie eine
dreiviertel Stunde lang vergebens nach der Panne gesucht hatten, luden
sie ihr Gepäck in einen anderen, älteren Pick up um und fuhren
los.
Tja. Da war ich mal wieder
ganz alleine. Bis auf zwei und zwei halbe Hunde. Der Welpe Max war nicht
wieder aufgetaucht und der schlaksige schwarze Bluthund Ace seit einigen
Tagen ebenfalls spurlos verschwunden, statt dessen ließ Carrol zwei
Geschwister von Max auf der Ranch.
Roy hatte alle Pferde bis
auf Cupid aus dem Korral herausgelassen, ich wollte mir den Wallach heute
noch mal vornehmen. Aber erst mal machte ich mich über den Quitch
her, der vom Frühstück übrig geblieben war, schaltete den
Fernseher ein und zappte ein wenig herum. Draussen wurde es wieder dunkel,
neue Wolkenfronten nahten heran. Ich ging zum Stack Lodge Haus, um von
dort vor dem Regen noch etwas zu holen, aber ich war zu spät dran.
Es fing an zu tropfen, als ich rüber ging, dann war ich für eine
halbe Stunde im Stack Lodge Haus gefangen, die Welt ging unter.


Von
einem der Fenster aus beobachtete ich besorgt die Pferde, die vor dem Korral
standen. Aus dem Regen wurde Hagel, der die zwölfköpfige Herde
verschreckt herumspringen ließ. Nach einigen Minuten ließ der
Hagel etwas nach und ging wieder in Regen über, um dann erneut einzusetzen,
aber diesmal mit kirschgroßen Hagelkörnern. Vor dem Korral ging
die Post ab, panisch rannten die Pferde herum und suchten Schutz vor den
Hagelschlägen.
Die arme Roan-Stute - sie
war der absolute Aussenseiter in der Pferdeherde, selbst mit Gefahr mußte
sie alleine fertig werden (sie ist das Pferd, das links alleine steht).
Anfang März erwartete sie ein Fohlen - hoffentlich akzeptierte die
Herde den Neuankömmling aus einem ungeliebten Herdenmitglied.
Nach zehn weiteren Minuten
hatte der Spaß ein Ende, es regnete ein bisschen, der Hassayampa
rauschte und dort, wo die Straße durch ein trockenes Flußbett
zur Ranch führte, floß jetzt ein Bach. Der Baum vor dem Ranchhaus
hatte seine Nadeln über den ganzen Garten verteilt - alle Arbeit,
die ich Anfang Januar mit dem zusammenrechen der Zweige geleistet hatte,
war dahin.
Es
regnete, bis die Sonne unterging, also war nichts mehr mit Arbeit mit Cupid,
statt dessen machte ich mir ein Feuer im Ofen im Ranchhaus, buk Apfelpfannekuchen,
trank zwei Liter Pepsi (Cola war alle) und zog mir bis zwei Uhr drei von
Carrols Pferdevideos rein.
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