23.05.2000,
Los Angeles, Kalifornien - Kolonne nach Westen
Die ersten
zweihundert Meilen bis nach Palm Springs führten durch Wüste,
weswegen wir schon früh aufbrachen, um nicht in die Mittagshitze zu
geraten. Die Strecke zog sich dahin, und obwohl meine Klimaanlage wieder
funktionierte, wurde es verdammt warm. Wenn man die Hand aus dem Fenster
hielt, war es, als ob man sie in den Luftstrom eines Haartrockners hielt
- unübertrieben!
Irgendwann bekam ich heraus,
dass mein Pickup über den Luxus eines Tempomats verfügte, also
machte ich es mir gemütlich und ließ die Wüste an mir vorbeiziehen,
während ich hinter Günters VW-Büschen (der übrigens
keine Klimaanlage hatte - armer Fahrer ...) herbrummte.

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Wir machten
ab und zu Halt für ein Päuschen. In Quartzsite, einer Stadt,
die hauptsächlich von Wohnmobilfahrern bevölkert wurde, besuchten
wir einen "Rock Shop", der ausschließlich Steine verkaufte.
Dort sahen wir uns nach
irgendwelchen bunten Stückchen um, die ich Danny mitbringen könnte,
er war ja fanatischer Steinesammler. Der Ladenbesitzer sprach etwas deutsch
und - wie in Amerika so üblich - erzählte uns seine halbe Lebensgeschichte. |
Etwas weiter
gab es ein Army-Museum - mitten in der Wüste. Ein Gebäude mit
Statue davor und vielen alten Panzern drum rum. Es wurde zu Ehren General
Pattons errichtet, der im zweiten Weltkrieg für die Amis gekämpft
hatte. Ganz sicher war ich mir allerdings nicht, ob dieses Museum nicht
nur gebaut wurde, damit die Amis ihren Panzerschrott irgendwo unterbringen
konnten ;-)) |
Wir erreichten
Palm Springs gegen Mittag. Die Stadt gewinnt ihre Elektrozität offensichtlich
ausschließlich aus Windkraft, ich habe noch nie so viele Windkrafträder
gesehen wie in diesem Tal. Zu hunderten standen sie am Talboden, auf Hängen,
auf
Hügeln - leider konnte man auf der Interstate nicht anhalten, um ein
gutes Bild zu bekommen.
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Hinter
Palm Springs änderte sich das Wetter schlagartig. Wir fuhren auf Los
Angeles zu und aus den 42 Grad strahlendem Sonnenschein wurden nach und
nach 25 Grad Bewölkung und Nebel.
Wir gerieten ausgerechnet
zur Rush-hour in die City, vom Stadtrand Los Angeles bis zur Küste,
wo Malibu unser Ziel war, brauchten wir mehrere Stunden. Immerhin hatten
wir dadurch die Gelegenheit, den Sunset-Boulevard und Beverly Hills im
Schritttempo zu besichtigen.

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Günter
kannte die Stadt im Prinzip schon, da Los Angeles sein Zielflughafen war.
Er hatte sich aber drei Highlights aufgespart, die zum Glück so ziemlich
das einzige waren, was mir zu LA einfiel und darum auch für mich interessant
waren. So planten wir für den nächsten Tag den Walk of Fame,
wo berühmte Schauspieler ihre Fußstapfen im Beton hinterlassen
hatten, das Hollywood-Sign in den Bergen und den Strand der Schönen
und Verrückten: Venice. Wir machten also einen Rollentausch - Günter
wurde mein Guide, nachdem ich ihn eine Woche lang über die Ranch geschleppt
hatte.
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