10.06.2000,
Lake Ranch, Wyoming - Relaxen total
Nach
den ganzen Tagen mit Full-Action machte ich mir heute einen lauen. Zunächst
einmal "verschlief" ich, erst gegen neun kam ich nach unten, wo Luca, Ferdinando
und Elena schon am Frühstücken waren (John Wayne passte auf).
Gegen zehn brachen Elena,
Luca und ich zu einem just-for-fun-Ausritt auf. Wir ritten in nördliche
RIchtung, wo einige der Mutterkühe mit ihren Kälbern grasten.
Eines der Kälber erkannte ich vom März her wieder, es war das
einzige rotbraune Kalb, und darum leicht wieder zu finden. "Jack" (in the
Box) sah ich nicht, wahrscheinlich gab es noch eine zweite Mutterherde.
Ich ritt "Three-Ear", einen
Braunen, den ich im letzten Jahr bevorzugt für meine Ausritte genommen
hatte. Er gehörte nicht der Lake Ranch, sondern war nur für die
Gästesaison aus einem Indianerreservat angemietet. Leider hatte er
einige schlechte Angewohnheiten angenommen; als ich mit ihm von den anderen
Pferden wegreiten wollte, fing er wie verrückt an zu steigen. Ich
veruchte ihn ein Stückchen alleine zu reiten, bis er es aufgab, mich
abwerfen zu wollen, aber es saß wohl schon zu tief in ihm drin, dass
er damit normalerweise durchkam, er versuchte es jedesmal wieder, bis wir
zur Ranch zurückkamen. Als Gastpferd war er toll, aber um ihn alleine
zu reiten brauchte er dringend etwas Training.
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Nach dem
Lunch spielte ich ein wenig Billiard mit mir selbst. Zum Glück hingen
keine Lampen über dem Tisch, die ich abschießen könnte
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Ferdinando
fuhr nach Rapid City, um einen Bekannten oder so vom Flughafen abzuholen.
Der Italiener würde für drei Monate auf der Ranch bleiben und
helfen.
Luca machte
sich den Paint fertig, den er am Vormittag geritten hatte. Der kleine Wallach
kam auch aus der Indianerreservation, aber er war nicht vernünftig
zugeritten und darum nicht für die Gäste zu gebrauchen. Er versuchte,
den Paint im Roundpen zu trainieren, zunächst vom Boden aus mit einer
Art Doppellonge, danach ritt er ihn um ihn besser an die Zügelhilfen
zu gewöhnen. |
Ich wollte
nach Hulett fahren, um Milch zu kaufen. Mit Ferdinando hatte ich abgesprochen,
das ich noch ein paar andere Dinge mitbringe. Nebenbei hoffte ich ein bisschen
High-Live zu erleben, da heute der erste Tag Rodeo in Hulett gewesen war.
Aber als ich in das "Städtchen" kam, war dort absolut nichts los.
Das Rodeo war zuende, alle abgereist. Nur einen Cop sah ich herumfahren,
der aufpasste, dass ich auch ja nicht über 30 Miles per hour fuhr. |

Der einzige
Lebensmittelladen in Hulett war die reinste Apotheke - kein Wunder, sie
konnten es sich leisten, der nächste größere Laden war
über 50 Meilen entfernt.
Zurück
an der Ranch bereitete ich Salat für das Abendessen vor. Dazu sollte
es T-Bone-Steaks geben. Leider hatte jemand einen Klumpen aus zwölf
Steaks zusammengefroren, so dass wir nichts einzeln auftauen konnten. Das
sah nach einigen Tagen T-Bone-Steaks aus ... |
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