18.06.2000,
Lake Ranch, Wyoming - Cowcamp in Sundance
Endlich
wieder super Wetter in Wyoming. Erika war leider krank, trotzdem gab es
ein großes amerikanisches Frühstück mit Bacon, Eggs etc.
weil die amerikanischen Gäste das eher zu schätzen wußten
als die Italiener, die mit Toast und Marmaelade glücklich waren.
Ty rief, wie am Vortag abgesprochen,
an, da er Arbeit im Cowcamp in Sundance hatte, zu der er Hilfe brauchen
konnte. Luca und Roberto waren noch nicht aus Rapid City zurück, weswegen
Elena darauf verzichtete, mit nach Sundance zu kommen, und Ferdinando musste
sich um seine amerikanischen Gäste kümmern, so blieb nur noch
ich alleine, um Ty zu helfen. Ich fuhr also mit meinem Pickup nach Sundance,
wo ich Ty an einer Tankstelle traf. Er hatte einen Trailer mit zwei Pferden
dabei, wir stellten meinen Truck ab, luden meinen Sattel in seinen Pickup
und fuhren zusammen zum Cowcamp.
Das Cowcamp in Sundance
war etwa so groß wie die Lake Ranch, hatte aber keine Ranchgebäude,
nur ein kleins Cabin, in dem notfalls übernachtet werden konnte. Fließend
Wasser gab es etwa zwanzig Meter weiter an einer kleinen Quelle.
Da es geregnet hatte war
das letzte Stück zu dem Cabin zu matschig für den Trailer, wir
luden die beiden Pferde also aus und ich ritt auf einem großen braunen
Wallach mit Tys Pferd als Handpferd hinter dem Pickup her, den Ty ohne
Trailer zum Cabin brachte. Das war wichtig, im Pickup war nämlich
die Eisbox mit dem Bier ...
Am Cabin angekommen machte
Ty sein Pferd fertig, um zum RItt zu starten. Aufgabe: Nachbarkühe
aus Montes Pasture zurück treiben. Wir fanden weder die Nachbarkühe
noch überhaupt den Trail zum Nachbarn, schließlich gabe wir
auf und ritten zurück zum Cabin, wo Ty aus mitgebrachtem Hackfleisch
Hamburger auf einem Gasgrill machte, der neben dem Cabin stand. Wasser
gab es frisch aus der Quelle, Bier kalt aus der Eisbox. |

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Danach
brachen wir zu Aufgabe Nummer zwei auf: ein Gate schließen. Ty verband
es mit einem Ausritt für mich, bei dem er mir ein bisschen die Gegend
zeigte und unglaublich viel quatschte.
"How
old are you?" fragte er mich.
"I don't know. How old are
you?"
"Thirtytwo."
"You ly. How old are you?"
"Twentyone. And you?"
"I forgot."
"Come on!"
"I don't remember."
"Okay. Which size of underwear
do you wear?"
Spinner! |
Ich genoß
den Ausritt durch den europäisch anmutenden Pinienwald in vollen Zügen.
Das Cowcamp war wirklich unheimlich schön, aber - nicht zu vergleichen
mit der Landschaft auf der Lake Ranch. Hier fehlte mir die Weite, die man
auf der Lake Ranch fand. Das Cowcamp hatte malerische Creeks, herrliche
Lichtungen - aber nicht die Fernsicht über meilenweit unbewohntes
Panorama.

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Schließlich
waren wir wieder auf dem Weg zurück nach Sundance, wo wir erst nach
Kara Creek fuhren, um die Pferde auszuladen, dann meinen Pickup in Sundance
abholten und Kolonne zur Lake Ranch fuhren.
Ty versuchte mich mit 70
mph auf der Landstraße und 50 mph auf dem Kiesweg abzuhängen,
was er auf dem letzten Stück zur Ranch schließlich auch schaffte,
nachdem ich einen entgegenkommenden Nachbarn fast platt gemacht hatte,
als mein Pickup mit seinen ausgelutschten Reifen auf dem Kiesweg gefährlich
ins Schlittern kam.
Auf der Lake Ranch waren
inzwischen Luca und Roberto wieder eingetroffen und hatten zwei neue Gäste
mitgebracht: Italienerinnen, die kein Wort englisch sprachen *auweia*
Da offensichtlich keine
Partystimmung herrschte, verabschiedete sich Ty bald wieder und ließ
mich mit einem Bulk von Italienern zurück. Das amerikanische Pärchen
war inzwischen auch wieder abgereist und Erika immer noch krank. Ich bekam
somit einen Vorgeschmack auf die nächsten Wochen, obwohl ich mit immerhin
drei englisch sprechenden Italienern (Luca, Ferdinando und Elena) an diesem
Abend noch recht gut bedient war. |
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