18.08.2001, Stray-Suche in New Haven

Morgens um halb acht waren zwanzig Gäste und Helper in der Lodge am Pläne machen für den Tag. Da mir keiner sagen wollte, was gebacken war, wartete ich ab. Acht Leute fuhren nach Rapid, um Bruno zum Flughafen zu bringen, die anderen sattelten sich Pferde. Da Luca und Ferdi mit ritten half ich nur beim satteln und ölte drei neue Sättel ein, die Ferdi aus Rapid mitgebracht hatte. Gegen zehn war ich es leid, mich überflüssig zu fühlen, ich holte mir meinen Pickup und fuhr nach New Haven, um ein paar weitere Fotos für Brandy zu machen. Dann besuchte ich Joann und fragte sie, ob Travis schon nach Strays gesucht hätte, einige der hinteren Weiden mussten noch geprüft werden. Nein, hätte er wahrscheinlich nicht, also holte ich mir den Four-Wheeler und fuhr über die Ranch. Kein Schwein weit und breit, Sonnenschein - ich nutzte die Gelegenheit und kombinierte die Suche mit einem Sonnenbad - topless fourwheeling. 

New Haven Panorama vom Cat Pasture aus ins Sawmill Pasture (John Deere)
Eigentlich hatte ich geschätzt, in zwei Stunden zurück in New Haven zu sein, aber ich kam aus einer der Weiden einfach nicht in die nächste, weil ich mich mit dem Four-Wheeler nicht so frei durch Gestrüpp bewegen konnte wie mit einem Pferd. Keines der Gates an den Trails ließ sich öffnen, schließlich hing ich total an einem bewaldeten Hang fest, weil ich den Trail hinab einfach nicht mehr fand. Letztendlich suchte ich ihn zu Fuß, da ich dem Four-Wheeler bei Fahrten in Schräglage am Hang einfach nicht traute. Das kostete mich eine Stunde, inzwischen war es zwei Uhr und verdammt heiß - was sich hier noch an Rindern herumtrieb hatte sich eh unsichtbar im Schatten hingelegt. Ich fuhr darum zurück zur Ranch und ließ mir von Joann ein Mittagessen servieren. Wir quatschten bis halb vier bevor ich zurück zur Lake Ranch fuhr. Sollte ich am nächsten Tag wieder unterbeschäftigt sein würde ich zurück kommen und die hintere Weide durchsuchen, die ich ausgelassen hatte. 
Auf der Ranch traf ich fast niemanden an, erst eine Stunde später erwachten einzelne Gäste und machten sich zum Ausritt bereit. Ferdi kam mit Will und mehr Heu. Da ich diesmal nicht als Ausrede „ich muss kochen“ benutzen konnte half ich beim abladen. Ferdi schmiss mir einen Ballen auf den Kopf - ich setzte mal keine Absicht voraus - und Tatanka hatte mal wieder Grund, mich „Mark Tysen“ zu nennen - mein gesamter Nasenrücken war blutig geschürft.
Dann wollte Will mit Ferdi und den Helfern hinter die Buttes fahren, um ihnen zu zeigen, wie man einen Zaun setzte. Am Vortag hatten sie in vier Stunden mal gerade einen Pfosten gesetzt.
Da Tatanka mit den Gästen ausritt entschied ich mich den Zaunbau bildlich festzuhalten und fuhr mit dem achtköpfigen Trupp mit.
Wir hatten den zukünftigen Zaun gerade erreicht, als dem Pickup das Benzin ausging - na Klasse!

Ich sah mich schon die fünf Kilometer zur Ranch zurück laufen, aber Luca ging los, um einen Benzinkanister zu holen. Damit wir so lange beschäftigt waren begannen wir den Zaun zu setzen anstatt, wie geplant, nur zwei Pfosten einzubuddeln. Ich wurde zum Pfostenschleppen abkommandiert, da mein Versuch beim Einschlagen der Pfosten zu helfen zwar durchaus positiv verlief, aber alle anderen von der Arbeit abhielt (muss ein klasse Anblick sein, wenn eine Frau mit einem speziellen Pfosteneinstampfer auf so ein Teil drauf haut).
In der Dämmerung ging es endlich zurück zur Ranch und Pizza. 
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