Große Aufbruchstimmung. Vier Gäste fuhren mit einem Mietwagen nach Rapid City, einige reisten ab und andere fuhren mit ihnen mit zum Flughafen, Ferdi, Luca und Gianluca fuhren mit J.W. Nuckolls und seinem Hilfs-Cowboy hinter die Buttes um weiter am Zaun zu bauen, so dass die Ranch Frauenhänden überlassen wurde: Barbara, Lorena, Romina, Ilaria und mir. Mit letzteren beiden holte ich die Pferde von den Fields herein, ich ritt dafür zum ersten Mal unseren Zuchthengst Frosty. Wirklich gutes und zuverlässiges Pferd, mir zu groß und ruhig.
Dann machten wir drei uns Sandwiches und brachen zu einem Ritt in Richtung Buttes auf, um dort irgendwo auf das Zaunbau-Team zu treffen. Es war ein herrlicher Ritt ohne Hektik oder zu viel Laberei mit herrlichen Aussichten auf die Umgebung.

Hinter den Buttes machten wir eine fast zweistündige Lunch-Pause, in der wir unsere zerdötschten Sandwiches aßen und uns dann faul im Schatten räkelten und das unglaubliche Panorama genossen.
Crook County war einfach nur schön!

Schließlich ritten wir weiter und suchten nach den Zaunbauern. 
 
 
 
 

Wir fanden Gianluca, Luca und Lane beim buddeln eines Loches für einen dicken Zaunendpfosten. Da unser Lunch etwas spartanisch ausgefallen war machten wir uns über die Essenreste der Zaunbauer her und füllten unsere Wasservorräte auf, bevor wir das zweite Team, Ferdi und J.W., besuchten. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die waren gerade dabei, diverse Baumstämme zu zersägen, die den Zaunbau blockierten. Einige der Stämme eigneten sich zur Weiterverwendung als Pfosten, weswegen sie die auf den Pickup luden. Da sie einige Schwierigkeiten hatten, die größeren aus einer Schlucht herauszuholen fragen sie uns, ob wir sie mit dem Pferd und einem Lasso herausziehen könnten. Ich hielt das für einen Scherz und meinte bedauernd, ich hätte nur ein kaputtes Lasso dabei, dass ich für Notfälle verwenden würde, es wäre nur halb so lang wie ein normales. 
„Das ist genug!“ meinte J.W., woraufhin ich auf Romina und ihr wirklich monströs großes Pferd zeigte: „That’s our strongest horse!“
 
 

Von wegen! Ehe ich und vor allem Foxy sich versah hatten wir einen dicken Baumstamm am Sattelhorn hängen. Nachdem ich Foxy zunächst ziemlich zögerlich antrieb, da ich dachte, dass der Baumstamm den Sattel vom Pferd holen oder mein Bein zerquetschen würde, über das das Lasso lief, ging es nach den ersten paar Schritten, bei denen Foxy noch vor seinem schweren Anhängsel scheute, recht gut. Auch den zweiten Baumstamm zogen wir fast anstandslos durch das dichte Unterholz über verrottende Äste und dicke Steine bis zum nächsten Trail, wo er auf den Pickup geladen werden konnte. Einmal lief das Lasso über Foxys Kruppe, was er mit einer kleinen Buckeleinlage dankte, aber ansonsten - Hut ab mal wieder vor diesem Pferd! Jeden Penny zehnfach wert, den ich für ihn bezahlt hatte!
Nach getaner Arbeit machten Romina, Ilaria und ich uns auf den Heimweg, gegen fünf erreichten wir die Ranch, für sechs wurden neue Gäste erwartet, gerade noch genug Zeit um Foxy eine wohlverdiente Ration Hafer zu gönnen und mir eine Tasse Kaffee.

Stef und Kay aus der Schweiz trafen pünktlich um sechs Uhr ein (was sollte man vom Volke der Uhrmacher auch anders erwarten?!). Ich zeigte ihnen ihr Zimmer und die Pferde, viel mehr war für diesen Abend nicht mehr angesagt, eingentlich warteten wir nur noch auf die Zaunbauer, um endlich Pizza zum Abendessen zu haben. Mit Maccaroni brachte ich in Wild-West-Manier die Pferde hoch zu den Fields, wo sie über Nacht grasen konnten, dann zog ich mich an meinen Rechner zurück.
Dinner war in relativ kleiner Runde, da die Rapid-City-Ausflügler noch nicht zurück waren. Gut für mich - Pizza noch und nöcher. Zur Krönung gingen die Lichter aus und ein Kuchen mit drei Kerzen wurde hereingetragen - Häppi Börsdäi, diiir Heikää ... ich hatte meinen Geburtstag bewusst verschwiegen, aber mein Bruder hatte gepetzt, als er am Vortag auf der Ranch anrief. Wenigstens hatte er nichts über die Anzahl meiner Geburtstage erzählt. ODER?