Strom: Einen Adapter
braucht man auf jeden Fall, und daran denken: der Fön selbst muss
umschaltbar
sein auf 110 Volt - sonst nutzt kein Adapter.
Akkus kann man meist problemlos mit 110 Volt laden, dauert nur länger.
Notebooks, Laptops, digitale Kameras, Handies, Rasierapparate etc. kommen
darum mit einem einfachen Adapter aus.
In
Süd-Amerika werden 220 Volt durch die Leitungen gejagd - da funktioniert
alles.
Geld: Von allem etwas,
heißt es. Also Bares, Kreditkarte
(Eurocard oder Visa wird fast überall genommen) und Traveller
Schecks (wenn man die in Zwanzigdollar-Stückelung
hat, werden die sogar in Geschäften angenommen, Ranches wiederum bevorzugen
möglichst große Stückelungen weil das Schreibarbeit spart).
Handy:
In den USA laufen die Mobilfunkgespräche mittels eines "GSM 1900er"-Standards,
in Europa ist es "GSM 900" (für D-Netz) und "GSM 1800" (für E-Netz).
Hört sich gut an, aber nix kapiert: egal. Heißt nichts weiter,
als dass deutsche Handys in den USA nur funktionieren,
wenn man Trial-Band-Handy hat. Möglichweise ist das inzwischen Standard?!
Wie
auch immer: das digitale Netz in den USA ist miserabel ausgebaut, daher
nutzen diese Handys nur etwas in Ballungsgebieten. Die meisten der einsam
gelegenen Working Cattle Ranches haben keinen Empfang. Das ist eine
upgedatete Info von 11/2008!
Wer
in Amerika unbedingt ein Handy braucht, sollte sich eins leihen, das
ist aber teuer (ca. 100 DM/zwei Wochen).
Ausserdem
kann man inzwischen fast überall in Amerika (z. B. an Tankstellen)
Billig-Handys kaufen. Sie funktionieren ohne Vertrag und kosten inklusive
30 $ Gesprächsguthaben ca. 60 $.
Telefonieren
ohne Handy: Man kann in den USA an Tankstellen oder in Geschäften
Telefonkarten kaufen. Sie haben ein Gesprächsguthaben in Minuten und
man kann sie an jedem privaten oder öffentlichen Telefon mit einer
Art PIN-Nummer benutzen. Beim Kauf bedenken dass die angegeben Minuten
nicht für Anrufe ins Ausland gelten, auch haben manche Telefonkarten
eine Mindestgebühr für jeden Anruf, das kann teuer werden wenn
sich immer nur der Anrufbeantworter meldet. AT&T - Telefonkarten sind
vielleicht nicht die supergünstigsten, aber liegen weit unter Durchschnitt
anderer Karten und man kann sie in jedem Wal Mart kaufen (03/2006: 120
Inland Minuten für US$ 8, das entspricht 30 bis 60 Auslandsminuten
ja nach angerufenem Land, also 12 bis 20 €-Cents/Min).
Flug:
Bei Umsteigevorgängen die Zeit nicht zu knapp planen - eine Stunde
ist Minimum zwischen zwei Flügen und kann schon arg eng werden. Beachten:
auf dem ersten Flughafen, den man in Amerika anfliegt, muß das Gepäck
dem Zoll vorgeführt werden. Selbst wenn
es dann per Anschlußflug noch weiter geht muß das Gepäck
also geholt und wieder eingecheckt werden (das Einchecken geht aber formlos).
Immigration/Einreise
in die USA: Auf dem Flug von Europa in die USA verteilen die Stewardessen
kleine Formulare die man Ausfüllen muss (wird ausführlich erklärt).
Mit diesen Formularen und dem Reisepass geht man durch die "Immigration"
(für Urlauber nichts weiter als eine Passkontrolle). Dort gibt man
an wohin man will, wie lange man bleibt und was der Grund des Aufenthaltes
ist (Urlaub=Vacation!). Besonders Urlauber auf Working Cattle Ranches sollten
dann nicht cool sein wollen und sagen "Ich gehe auf eine Ranch um zu arbeiten"
- dann wird man nämlich sofort in einen Flieger zurück nach Europa
gesetzt ;-)
Arbeiten
ohne spezielles Arbeitsvisum darf man in Amerika nicht und die Immigration
reagiert sehr empfindlich wenn auch nur der geringste Verdacht besteht
dass jemand soetwas plant. Für alle Fälle die Reisebestätigung
der Ranch bereit halten.
Für
Urlauber ist ein Reisepass für die Einreise
ausreichend, nach einem Staatenabkommen ist
ein Visum nur für Aufenthalte über
3 Monate erforderlich. Gerüchte, die
von erschwerten Einreisebedingungen sprechen, sind falsch. Auch 2006 reicht
ein Reisepass. Die neueren werden jetzt mit bestimmten Erkennungsmerkmalen
ausgestellt, aber der "alte" Reisepass mit Plastikarte tuts auch!
Auch
für die Einreise nach Südamerika und Kanada reicht ein gültiger
Reisepass.
Raucher:
Es gibt Leute, die nehmen Nikotinpflaster mit, damit sie den Flug überleben.
Ansonsten lohnt es sich bei der Ranch nachzufragen ob Raucher überhaupt
geduldet werden. Und wenn ja: Zigaretten mitbringen da in Amerika und besonders
in Kanada sehr teuer.
Klamotten:
Einhellig heißt es, dass man seine Ausrüstung drüben kaufen
sollte, weil sie dort billiger und qualitativ hochwertiger ist. Andererseits
- neue Schuhe sollten ja eigentlich erst mal eingetragen werden ...
Nun
denn. Schuhe habe ich mir ungefähr zwei Monate vorher gekauft, die
sollten schließlich schön gebraucht aussehen, damit ich nicht
wie ein Greenhorn im Amiland ankomme. Cowboystiefel haben mir rundweg
alle nicht gepasst, sie hatten auch nie ein vernünftiges Fußbett.
Alternativ habe ich mich für Schnürstiefel entschieden, die angeblich
zur Zeit in den USA hoch modern sind. Sie gehen etwa bis drei Finger breit
über den Fußknöchel - das reicht eigentlich als Schutz
gegen die harte Oberkante des Steigbügels. Zweihundertzwanzig Mocken
- stolzer Preis. Im Nachhinein halte ich Stiefel für praktischer da
man sie nicht jedesmal auf- und zuschnüren muss wenn man ins Haus
geht.
Ein
Hut
ist tatsächlich ein "Muss" - aber den kann man auch drüben kaufen.
Obwohl mein Geschmack eher zu einem dunklen Hut tendiert, ist mir tief
eingebleut worden, bloß einen hellen zu nehmen - unter den dunklen
Hüten käme man in der Sonne böse ins Schwitzen. Ich hatte
dann doch einen dunklen (Leder-)Hut und wurde von den echten Cowboys belächelt
- die trugen alle weiße Strohhüte.
Die
Jeans
... jaja, Wrangler müssen es sein, und die kosten drüben ja auch
nur fünfzehn Dollar (was übrigens ein Gerücht ist: ab 30
EUR aufwärts!). Irgendwo habe ich gelesen, dass auch Jeans eingetragen
werden sollten - also nehme ich meine HIS-Jeans mit, die ich jetzt schon
beim Reiten trage. Übrigens hat mich die vielbemäkelte doppelte
Innennaht noch nie beim Reiten gestört. Woran liegt es - sind dreieinhalb
Stunden Proberitt nicht genug gewesen? Ich hätte da nämlich eine
wunderschöne dunkelbraune Lederhose - mit der bösen, bösen
doppelten Innennaht (sowas verkauft man natürlich nur in "englischen"
Reitgeschäften ...). Jeans sollen auf jeden Fall lang sein - viel
länger als wir es in Europa gewöhnt sind, da sonst die Unterkante
beim Reiten oberhalb die Stiefel rutscht.
Chaps
sind nicht unbedingt notwendig, es seie denn man benutzt sie einfach gerne
zum Reiten. Je nach Jahreszeit kann es aber ziemlich heiss damit werden.
In Arizona sind Chaps unbedingt erforderlich (viele kratzige Gebüsche
und Kakteen), aber sie werden oft von den Ranches gestellt.
Sporen
werden auf den meisten Ranches nicht gerne
gesehen da sie unter Umständen mehr schaden
als nutzen können.
Halstücher.
Am besten diese 30*30 cm großen Dinger aus Baumwolle. Sie sind nicht
zwingend erforderlich, es kommt wohl darauf an, wo man ist und was man
macht. Bei einem Viehtrieb auf staubigem Gelände sind sie natürlich
ein Muß!
Und
oben rum? Na was wohl - Jeansjacke und Baumwollhemden natürlich!
In Arizona unbedingt auf langärmelige Hemden achten, da dort häufig
durch kratzige Gebüsche geritten wird.
Regenbekleidung.
Tja. Einen dicken Wachsmantel hier zu kaufen und mitzuschleppen - also
die Teile sind schrecklich teuer und ziemlich schwer. Das ließ ich
lieber, nahm stattdessen eine ganz leichte Regenjacke mit und hoffte auf
gutes Wetter ...
Viele
Ranches stellen auch Regenjacken zur Verfügung - grundsätzlich
hofft man ja auf gutes Wetter :)
Ein
Reiseveranstalter empfiehlt außerdem noch kurze Radlerhosen mit
Schaumstoffeinsatz - zum Tragen unter der Jeans an den ersten Reittagen.
Keine schlechte Idee. Ein bisserl mehr Hintern macht auch optisch was her.
Reiseapotheke:
Ich bin ja eigentlich kein großer Medikamentenfresser, aber ehe ich
mir den Urlaub durch irgendwelche Kinkerlitzchen versauen lasse, habe ich
mich mal lieber mit diversem Zeugs eingedeckt - jeweils die kleinste Packung,
ich wollte mich ja nicht davon ernähren. Also - ich packte ein: Pflaster;
Grippemittel; Nasentropfen (diese einzeln verpackten); eine Art Aspirin
als Brausetabletten mit viel Vitamin C gegen Grippe und Kopfschmerzen (und
Kater); Paracetamol, ebenfalls gegen Schmerzen, aber auch fiebersenkend;
das leichte Schlafmittel für den Flug; Coffeintabletten, falls mich
der Jetlag dahinrafft (der soll erst nach ein paar Tagen auftreten; ich
hatte keinen); Gel gegen Juckreiz bei Mückenstichen; Autan als Insektenabwehr,
um den Mückenstichen vorzubeugen (hat sich im Urlaub später sehr
bewährt!) und Betaisodona (Heilsalbe mit desinfizierender Wirkung).
Weitere
Empfehlungen der Apotheke waren leichte Abführmittel für Verdauungsprobleme
und ein Mittel gegen Durchfall. Wer mit so was schon mal Probleme hat,
dem sei dies auch angeraten, ich habe darauf verzichtet, irgendwo musste
ich doch mal einen Schlussstrich ziehen, um nicht Gefahr zu laufen, am
Flughafen als Drogenhändler aufzufallen.
Allerdings
sind Medikamente in Nordamerika sehr viel
billiger und rezeptfrei in jedem
Lebensmittelladen zu erhalten. Wenn sich also die Gelegeneheit ergibt empfiehlt
es sich für allgemeine Medizin eher in Amerika shoppen zu gehen. Besonders
Schmerzmittel (100 Aspirin für 99 Cent) lohnen sich fast als Mitbringsel
für die ganze Familie *bg* und Mückensprays (wie Autan) sind
viel viel wirksamer.
Krankenversicherung:
Nicht jede Krankenversicherung gewährt Krankenversicherungsschutz
im Ausland oder besonders in Amerika. Auf jeden Fall mit der Versicherung
abklären was gedeckt ist und ggf. eine Urlaubskrankenversicherung
abschliessen - das kostet nur ein paar Euro.
Mitbringsel
für die Gastfamilie: Das ist kein Muss, aber wer es darauf anlegt:
typisch europäisches steht hoch im Kurs. Mozartkugeln aus Wien, Schweizer
Schokolade, Lübecker Marzipan, Kaffeebecher mit ländlichen Motiven
(Burgen, Schlösser, ...), bayrischer Bierhumpen mit Deckel und Säuferspruch
wie "Gott zum Wohlsein" oder so *bg*, etc. - halt alles was kitschig und
landestypisch ist. Der Zoll erlaubt keine Mitnahme von landwirtschaftlichen
Produkten (Obst, Gemüse, Milch- und Fleischprodukte). Brot hingegen
ist erlaubt (wie wäre es mit einem richtig guten Schwarzwälder
Krustenbrot?).
Last
but not least - Kosten. Wir wollen es ja mal nicht verschweigen
- so ein Ranchurlaub ist teuer! So als Anhaltspunkt oute ich mich hier
mal und schreibe auf, was mich der ganze Spaß im Juli 1999 so ca.
gekostet hat.
Flug
700 EUR, Aufenthalt vierzehn Tage Vollpension 1900 EUR plus Trinkgelder
(ca. 10 Prozent), Taschengeld - na ja, da ich die meiste Zeit auf der Ranch
verbracht habe, habe ich kaum Ausgaben gehabt, ein paar Dollar für
Postkarten, Bier und Eintrittsgeld für ein Rodeo. Spezielle Anschaffungen:
Cowboyhut 50 EUR, Stiefel 110 EUR (in den USA war das Zeug auch nicht billiger
als in Deutschland). Das galt für 1999
- zur Zeit (2008) ist der Dollar ja sehr viel niedriger. |