Autokauf und Versicherung

Anm. 03/2006:
Diese Informationen habe ich seit ca. 2003 nicht mehr upgedated, daher bitte mit Vorsicht geniessen, obwohl viele der Infos auch heute noch gelten.
However - ich bekomme sehr häufig Anfragen ob ich bei Fahrzeugkauf mit Infos oder Kontakten behilflich sein könnte. Zwecklos. Was hier geschrieben steht ist alles was ich weiss ;-)

Autokauf
Es gibt verschiedene Vermittlungen, die versuchen, den Autokauf von Deutschland aus zu organisieren. Die sind vielleicht sogar brauchbar, wenn man in eine Metropole der Staaten fliegt, New York oder Los Angeles zum Beispiel. Landet man in einem Cowboystaat, sieht es nicht so gut aus, es werden horrende Überführungsgebühren für das Fahrzeug verlangt.
Die Internetseite www.autocalifornia.com bietet Services wie Rückkäufe oder Leasing ab 2 Monaten an, ansonsten würde ich empfehlen in einer guten Suchmaschine mit den Schlüsselwörtern "Autokauf Amerika" oder ähnliche zu suchen.
Am einfachsten ist der Autokauf, wenn man amerikanische Freunde hat, die einem helfen können und vielleicht sogar schon einen passenden Wagen ausgesucht haben, bevor man in den Staaten landet. Das spart auf jeden Fall Zeit - für einen Autokauf können schon einige Tage drauf gehen!
Am billigsten kauft man natürlich von privat - es gibt spezielle Anzeigenblätter, die an Tankstellen verkauft werden, Tageszeitungen und viele Amerikaner legen eine Schild "for Sale" in ihren Wagen, den sie am Straßenrand parken (so habe ich meinen zweiten Wagen im Amiland gefunden).
Händler bieten viel Auswahl, aber Achtung: wenn sie einen deutschen Touristen kommen sehen, addieren sie automatisch 500 Dollar zum Kaufpreis dazu. 

Oberstes Gebot: Handeln ist angesagt! Meist werden die Fahrzeuge mindestens 25 Prozent über "Kampfpreis" angeboten.
Im Amiland gibt es keinen TÜV, weswegen zum Teil relativ alte Fahrzeuge angeboten werden. Gerade in Wüstenstaaten (Arizona etc.) findet man auch bei 15 Jahre alten Wagen keinen Rost, weswegen die alten Gurken für europäische Augen erschreckend teuer sind. Sucht man dann auch noch nach einem Wagen mit Vierradantrieb muss man locker mit 10.000 DM kalkulieren. Aber das gute Stück wird ja nach dem Urlaub wieder verkauft!

Fahrzeug anmelden / registrieren
Amerikanische Fahrzeuge haben als Gegenstück zu dem uns bekannten Fahrzeugbrief einen "Titel" - eine kleine Urkunde mit den wichtigsten Fahrzeugdaten, allerdings fehlen die Angaben über die Vor-Vor-Besitzer. Mit diesem Wisch geht man zum amerikanischen Straßenverkehrsamt (MVD=Motor Vehicle Division oder DMV=Departement for Motor Vehicles - Adresse im Telefonbuch) und läßt den Wagen auf sich registrieren (ca. 20 DM). Man benötigt mindestens einen gültigen Führerschein, manchmal wird auch nach einem Reisepass gefragt. Es erleichtert das Verfahren, wenn man eine Adresse in den USA angeben kann - die eines Freundes, einer Ranch oder so ist völlig ausreichend, Post ist kaum zu erwarten.
Wenn der gekaufte Wagen Nummernschilder (engl.: license plate) des Staates hat, in dem er zugelassen werden soll, dann sollte man sich die Aufkleber darauf ansehen - einer für den Monat, einer für das Jahr. Sie zeigen an, für wie lange die Steuern für den Wagen bezahlt sind. Läuft die Steuer innerhalb der Zeit aus, die man den Wagen fahren möchte, dann sollten sie verlängert werden - in den Staaten kennt man dafür keine Karenzzeit! Die Verlängerung erfolgt jeweils für mindestens ein Jahr und kostet ca. 80 DM. 
Fehlen die Nummernschilder oder sind sie aus einem anderen Bundesstaat, dann muss man sich im Straßenverkehrsamt neue geben lassen (die alten braucht man nicht zurück zu geben). Steuern sind dann natürlich auf jeden Fall fällig. Nicht wundern: in einigen Bundesstaaten benötigt man nur ein Nummernschild am Heck des Fahrzeuges.
Wichtig: Das Straßenverkehrsamt verlangt einen Nachweis darüber, dass das Fahrzeug versichert wird. Diesen Nachweis muss man innerhalb von dreissig Tagen nach Anmeldung des Fahrzeuges in Form einer Kopie der Versicherungskarte erbringen (per Post dem Straßenverkehrsamt zuschicken).
Versicherung
Es ist leider nicht möglich, eine Fahrzeugversicherung in Amerika abzuschließen. Hier teilen sich zwei Unternehmen in Deutschland fast ein Monopol. Ich verweise hier nur auf die Versicherung K.-H. Nowag Versicherungen, Rieslingstr. 40, 65207 Wiesbaden, Tel. 06122/15646, da ihr Konkurrent um Klassen teurer ist (beide Versicherungen werden vom ADAC empfohlen).
Kosten für die Versicherung hängen natürlich vom Zeitraum und von der Deckungshöhe ab. In Amerika sind erschreckend geringe Deckungssummen vorgeschrieben, die meisten Amis fahren mit einem Versicherungsschutz herum, der mal gerade läppische 15.000 Dollar beträgt!
Als Richtlinie für die Kosten: drei Monate mit (für amerikanische Verhältnisse) hoher Deckungssumme von 500.000 Dollar kosteten mich 997,-- DM (*auweia!!!*) - aber hier schlägt das Fast-Monopol zu: es ist verdammt teuer!
Der Versicherungsvertrag wird also in Deutschland abgeschlossen, man nimmt die erhaltenen Unterlagen mit in die USA und schickt nach Fahrzeugkauf ein Fax mit den Fahrzeugdaten an die deustche Versicherung. Die schickt eine Faxbestätigung mit Versicherungskarten-Kopie und dann einen Brief mit der Versicherungskarte, die unbedingt immer im Fahrzeug mitgeführt werden muss.

Ergänzung 2002:
Inzwischen habe ich erfahren, dass sehr wohl Versicherungen in den Staaten abgeschlossen werden können. Je nach dem kann das sehr billig sein (es gibt Versicherungen die spezielle Besuchertarife haben) oder etwas teuerer als die Versicherung für Amerikaner, da der amerikanische Führerschein fehlt. Manche amerikanischen Versicherungen schliessen auch nur Verträge mit einer Laufzeit von min. 6 Monaten ab. Leider ist nicht jede Versicherung bereit einen Vertrag mit "Ausländern" abzuschließen. Da viele Versicherungen regional kann ich auch keine allgemeine Empfehlung geben.

Fahrzeugverkauf
Wer will schon eine Woche opfern und den Wagen über Anzeigen oder so verkaufen? Also bleibt nur der Weg zum Händler - am besten zu mehreren, um das beste Angebot aussuchen zu können.
Ein kleines Problem bleibt noch: Wohin mit dem Geld, das man für den Wagen bekommt? Unbegrenzt Devisen ausführen gilt nicht - tja. Vielleicht in die Socke stopfen ... ;-)
Rechenexempel - lohnt es sich überhaupt?
Kommt drauf an, was man vor hat ...

Kosten bei Mietwagen:
Hier die Mietwagenkosten vom günstigsten Anbieter, den ich finden konnte - nicht berücksichtigt sind Zuschläge für Hochsaison, Einweggebühren, wenn das Fahrzeug in einem anderen Ort abgegeben wird, Gebühren für Fahrer unter 21 Jahren und Unterschiede in bestimmten Bundesstaaten (z. B. Florida und Hawai sind meist billiger, New York teurer). Die Preise gelten, wenn man von Deutschland aus bucht, es ist auf keinen Fall billiger, einen Wagen erst in den USA anzumieten - ich habe es versucht! Die amerikanischen Mietpreise liegen geringfüg unter den hier genannten, aber sie beinhalten keinen Versicherungsschutz, der extra abgeschlossen werden muss und sehr teuer ist (die Versicherung, die man in Deutschland für ein gekauftes Fahrzeug kaufen kann, gilt nicht für Mietfahrzeuge!)
Kompaktklasse
Watt größeres 
Vierradantrieb
Minivan oder Cabrio 
360,-- DM/Woche -> ca. 4680,-- DM für 3 Monate
500,-- DM/Woche -> ca. 6500,-- DM für 3 Monate
680,-- DM/Woche -> ca. 8840,-- DM für 3 Monate
750,-- DM/Woche -> ca. 9750,-- DM für 3 Monate

Kosten bei Fahrzeugkauf:
Versicherung: 1000,-- DM (für 3 Monate) plus Verlust aus Fahrzeugverkauf, den man je nach Fahrzeugwert und -zustand auf mindestens 25 Prozent des Kaufpreises kalkulieren sollte. Hat man also 10.000 DM investiert, dann entstehen etwa 3.500 DM Kosten (Anmeldegebühren etc. mal nicht berücksichtigt).

Risiko:
>> Ärger beim Fahrzeugkauf und -verkauf
>> Möglicherweise Reparaturkosten, wenn der Gebrauchtwagen eine Panne hat (ich hatte eine Menge Pannen, sah dass aber nicht als Ärgernis, sondern als eine Erfahrung mehr - American live life dabei ... ;-) )

Besonders in Texas zu beachten
Mike aus Texas hat mir im November 2002 ein Feedback geschickt und machte auf folgende Besonderheiten bei einem Autokauf in Texas aufmerksam:

1. Postadresse braucht man sehr wohl - weil der Titel (Fahrzeugbrief) erst in ca. 3-4 Wochen per Post kommt.
2. Ohne Titel kann man das Auto nicht verkaufen - also muss man mind. 4 Wochen bleiben
3. Bei der Einlösung kommt noch die Warensteuer dazu, beträgt zur Zeit 7.6 % des Kaufpreises.
4. Versicherung ist möglich, ich kann über meinen Versicherer hier etwas anbieten für Touristen, Details auf Anfrage. 
***Anm. Heike: siehe dazu auch "Versicherung - Ergänzung 2002" ***

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E-mail:heike@waywest.de Last Update: 03/2006
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