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Oktober 2004
Vorbei :-( Keine Gäste
mehr in diesem Jahr, die Tiere werden auf den Winter vorbereitet und außer
einigen wenigen Ritten zum checken der Herden werden die Cowboys auf den
Traktor oder in die Werkstatt verbannt um die Rinder mit Unmengen von Heu
zu füttern bzw. schon lange aufgeschobene Reparaturen und Basteleien
zu erledigen. Der Winter zieht ein in Wyoming. Heute mit Regen und Wind
bei 5 Grad der sogar unsere beiden Invaliden Red und Patch im Korral zittern
läßt. Zu denen später mehr.
Nach unserer zweiwöchigen
Pause Ende September kamen am 2. Oktober wieder Gäste. Sechs Amerikaner
aus Missouri die eigentlich schon gegen vier Uhr nachmittags in Rapid City
ankommen sollten aber aus diversen Gründen erst gegen zehn aus dem
Flieger stiegen. Vier Männer und zwei Frauen über vierzig, fast
alle verheiratet aber ohne den jeweiligen Ehepartner. Das war aber eigentlich
weniger erwähnenswert weil alle so betrunken waren dass an Ehebruch
eh nicht zu denken war *bg*
Weil unser Van keine sechs
Amis mit Gepäck packen kann waren wir mit zwei Fahrzeugen angefahren,
Dörte im Van und ich im Pickup den wir (nachdem einer der Amis unsere
Lebensmitteleinkäufe genauestes nach vernichtungswürdigen alkoholischen
Getränken gescannt hatte) mit Unmengen von Gepäck beluden.
Dann ging es auf dem kürzesten
Wege zu 24-hour-open Wal Mart. Getränkevorräte auffüllen.
Dörte und ich wurden blass als unsere Amis nach nur zehn Minuten mit
zwei Einkaufswagen VOLL beladen mit Bierdosen zurückkamen. Für
fünf Tage. Soviel konnte man in der Zeit nur trinken wenn man rund
um die Uhr im Delirium verbringen wollte. Erleichtert stellte ich fest
dass Wal Mart keine harten Getränke verkaufte und hoffte dass wir
nicht noch mit Whisky-Flaschen zu kämpfen haben würden.
Die
Fahrt nach Hause verbrachte ich damit den einzigen Single in der Gruppe
mit meinen Kenntnissen über Ranching zu beeindrucken und die leeren
Bierdosen zu zählen die sich auf der Rückbank ansammelten.
Zum Glück war das nur
der erste Schock, die Gruppe verbrachte ihre Tage tagsüber weitestgehend
nüchtern und hat uns sehr viel Spaß gemacht.
Leider hatten wir am zweiten
Tag einen relativ schweren Unfall. Unsere Kühe hatten es sich in den
letzten Wochen angewöhnt Zäune zu ignorieren und von Weide zu
Weide zu hüpfen. Inzwischen hatten sie sich unerlaubt auf mehrere
tausend Hektar Land verteilt und wir zogen mit neun Cowboys aus um die
Herde wieder zusammen zu treiben. Beim Abreiten der Weiden geriet eine
Reiterin mit Nicks Pferd Red in einen Stacheldrahtzaun. Red verhedderte
sich im Draht und fing an sich zu drehen womit er sich immer mehr verhedderte
und schließlich hintenüber
auf seine Reiterin fiel. Dörte war in der Nähe und rief Nick
über Funkgerät um Hilfe. Er brachte seinen Pickup mit Trailer.
Red hatte sich beide Hinterbeine aufgerissen und blutete schwer. Sandy
hatte Schmerzen an der Hüfte aber hielt sich wirklich gut. Dörte
fuhr mit den beiden zur Stadt. Red wurde in der Tierklinik an einem Bein
genäht, das andere Bein wurde behandelt und verbunden. Zum Glück
sind keine Sehnen beschädigt und die tiefen Fleischwunden werden hoffentlich
ohne Spätfolgen verheilen. Sandy wurde in Spearfish untersucht und
konnte in dieser Woche leider nicht mehr mit uns reiten.
Die letzten beiden Wochen
haben noch mal viel Arbeit mit sich gebracht (wovon unsere drei letzten
Gäste sicherlich ein Liedchen singen können ...). Zwei Tage Schwangerschaftstests
bei den Kühen. Dafür musste jede der fast 800 Kühe durch
einen Gang hindurch in einen sogenannten „Chute“ getrieben werden wo der
Tierarzt mit der Hand nachfühlte ob sie schwanger ist. Nichtschwangere
Kühe werden verkauft. Zusätzlich wurde noch geimpft, entwurmt
und Ohrmarken, die zur Kennzeichnung dienen, erneuert falls sie nicht mehr
lesbar waren. Das ganze wird dann noch statistisch festgehalten - das ist
der Schreibjob der mir jedes Jahr zufällt. Hört sich im ersten
Moment besser an als in Wind und Wetter Kühe anzuschubsen (was unsere
drei Gäste machen durften *g*) aber wird so ganz ohne Bewegung auf
Dauer auch ganz schön kühl *mitleidheisch* ;-)
Und
vergangen Montag noch mal ein Tag Schafarbeit. Am Vormittag wurden Mutterschafe
von Lämmern getrennt und die Lämmer in Trucks verladen die sie
nach Colorado in sogenannte Feedlots bringen. Dort werden sie in großen
Korrals gehalten und bekommen eine „all-you-can-eat“-Diät. Was für
ein Schafleben.
Nachmittags wurden alle
Mutterschafe darauf gecheckt ob sie noch zur Zucht geeignet sind. Die Kriterien
sind das Vorhandensein eines vollständigen Gebisses und ein gesundes
Euter. Hal musste die Gebisse kontrollieren und Nick grapschte jedem Schaf
zwischen die Beine. Auch auf sein Drängen hin war keiner unserer (weiblichen)
Gäste dazu bereit einen ähnlichen Test über sich ergehen
zu lassen.
Der Höhepunkt der Woche
war aber der 10. Oktober. Horse sale in St. Onge ;-))
Jetzt kommt von
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bis zum nächsten
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nur ein Bericht zur Auktion
- allen weniger Pferdeverrückten würde ich raten diesen Teil
zu überlesen!
Hier geht’s los:
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Wir waren natürlich
mit von der Partie: Dörte, unsere Cowgirls Doris, Tina und Manu, sogar
Nick (!) und Sneaker und Quincy.
Sneaker, der es sich zunehmend
zur Angewohnheit machte seine ersten Galoppsprünge zu hoch zu machen
und damit Reiter erschreckte oder absetzte. Ein Pferd um das es mir wirklich
leid tat es zu verlieren, zumal man das Problem vermeiden konnten wenn
man die Zügel beim angaloppieren kurz hielt. Aber wenn man es vergaß
konnte es einem im schlimmsten Falle passieren dass man neben ihm saß.
Leider können wir uns nicht darauf verlassen dass jeder Reiter daran
dachte, darum ging Sneaker zurück zur Auktion :-(
Quincy brachte ich auch
nur widerwillig mit, aber sie ist ein zu schnelles Pferd für die meisten
Gäste. Und damit sind wir bei dem Problem das kaum einer außer
mir sie reiten wollte. Da ich aber schon ein „eigenes“ Pferd habe das ich
selten reite weil ich immer auf jungen oder korrekturbedürftigen Pferden
unterwegs bin habe ich für Quincy als zweites „eigenes“ Pferd keine
Verwendung. Allerdings hatte ich vor sie nicht unter 1500 Dollar zu verkaufen,
ansonsten würde ich sie behalten und mich nächstes Jahr mal mit
Barrel Racing befassen - eine Sportart für die ich Quincy für
prädestiniert hielt.
Es
gab einen Katalog mit ca. 100 Pferden den ich mir natürlich vorher
schon im Internet angesehen hatte. 80 Fohlen und Zuchtstuten, 20 Reitpferde
und von denen nur ca. fünf überhaupt sehenswert für uns.
Ich ritt hier und da Pferde die Gänge zwischen den Korrals hoch und
runter und kam zu dem Schluß dass von allen Pferden die ich an diesem
Tag ritt Sneaker das beste war. Wenn ich nicht um seine Vorgeschichte wüßte
würde ich wieder auf ihn bieten!
Neben den im Katalog eingetragenen
Pferden gab es auch eine Menge Reitpferde die nach dem Katalog-Verkauf
versteigert werden würden. Zu diesen Pferden gab es keine geschriebenen
Informationen sondern man musste versuchen die Besitzer bzw. Verkäufer
abzupassen und denen Fragen stellen.
Ein Rancher verkaufte einen
riesigen Paint und einen mittelgroßen Buckskin Wallach die er Nick
in höchsten Tönen anpreiste. Nick kannte einige Leute die der
Rancher erwähnte und war sehr beeindruckt da Nick sie für hervorragende
Pferdetrainer hielt - wobei der Zusammenhang zwischen diesen gemeinsamen
Bekannten und den beiden angebotenen Pferden etwas verschwommen war.
Ich
hatte den Paint schon als zu groß und häßlich abgeschrieben
(und Nick mochte doch eh keine Paints, oder?), wurde aber mehr oder weniger
dazu gezwungen dieses „optimale Pferd für eine Gäste Ranch, unheimlich
sicher, nie was falsch gemacht, ein Wunder von einem Pferd“ (O-Ton Verkäufer)
probe zu reiten. Irgendwie hangelte ich mich also auf den stelzenbeinigen
Wallach und ritt ihn den Gang rauf und runter. Viel zu schnell und gehwillig
- nein, der kam für uns gar nicht in Frage. Außerdem gefiel
mir der Buckskin auch viel besser, aber der Verkäufer fand dass der
Paint besser für uns wäre. Alldieweil der Buckskin in seinem
Leben schon mal gebuckelt hat (der Paint natürlich noch nie!). Und
zwar wäre der Buckskin vor ??? Jahren mal für 10.000 Dollar (!)
auf einer Auktion verkauft worden. Er wurde „Hunter under saddle“ geritten,
was eigentlich nichts anderes als sehr einfache Englische Dressur ist.
Und als ihn dann eine Frau kaufte die ihn Western reiten wollte buckelte
er sie und ihren Trainer andauernd ab. Und zwar weil er (so unser Verkäufer)
den hinteren zweiten Gurt am Westernsattel nicht gewöhnt war. So bekam
unser jetziger Besitzer das Pferd vor drei Jahren für einen Appel
und ein Ei und er glaubt nicht dass das Pferd in diesen drei Jahren je
mit ihm gebuckelt hat. „Glaubt nicht“ - wieder O-Ton Verkäufer.
Ich
ritt den Buckskin mit der undurchsichtigen Vorgeschichte trotzdem auch
den Gang rauf und runter. Bei weitem nicht so ein Renner wie der Paint
aber auch nicht so relaxed wie Sneaker.
Im selben Korral stand noch
ein pummeliger Rappe, aber der Besitzer zu dem Wallach fehlte, daher gab
ich mich nicht weiter mit ihm ab sondern machte mich wieder auf zu dem
Korral wo Sneaker und Quincy geduldig warteten und versuchte sie zu promoten.
Für Sneaker hatte ich schon einige ernsthafte Interessenten gefunden,
aber Quincy wurde ignoriert.
„Wollten Sie sich nicht
auch den Fuchs ansehen?“ fragte ich.
„Das ist doch eine STUTE!“
wurde ich mitleidig angelacht.
Es wurde ein Uhr und der
Katalogverkauf begann. Ich lief noch mal zum Pickup um mir eine Cola zu
holen. Auf dem Rückweg wurde ich von Nick angehalten.
„Ich habe mit dem Besitzer
von dem Paint und dem Buckskin gesprochen und ihm gesagt dass Du normalerweise
nicht viel für Pferde ausgibst.“ fing er an.
„???“
„3500 will er haben.“
Ich winkte ab. „Das ist
viel zu viel!“
„Für beide zusammen.
Wenn wir sie jetzt nehmen und nicht durch die Auktion gehen.“
Der Preis konnte angemessen
sein, auch wenn der Paint häßlich war und im Verkaufsring vielleicht
keine 1500 Dollar bringen würde, dafür war der Buckskin hübsch
genug für 2000 Dollar. Nicht das ich 2000 Dollar für ihn zahlen
würde. Und warum überhaupt die beiden? Ein eiliges Pferd brauchten
wir nicht. Und ein unsicheres Pferd brauchten wir auch nicht. Aber irgendweswegen
hatte Nick einen Narren an den beiden gefressen oder war auch einfach nur
davon überzeugt dass der Rancher hier wirklich so gute Pferde verkaufte
wie er anpreiste. Also lenkte ich ein, unter der Einschränkung dass
Nick dann aber Chester verkaufen müsste (noch so ein Pferd das wir
Zuhause haben und das nur alle zwei Monate mal von ihm geritten wird).
Und ich nahm mir vor mit dem Preis für Quincy runter zu gehen und
sie schon für 1100 Dollar zu verkaufen um Platz für zwei neue
Pferde zu machen.
Ich musste mich beeilen
damit ich meinen Aufruf für Sneaker und Quincy nicht verpasste. Meine
beiden treuen, so gelassenen und coolen Pferde. Nachdem ich den ganzen
Schrott von den anderen Verkäufern ausprobiert hatte tat es mir immer
mehr leid um die beiden.
Half nichts. Sneaker präsentierte
sich klasse im Ring und wurde für 1900 Dollar verkauft. Auch Quincy
machte sich gut, aber leider sieht sie immer so giftig aus wenn sie trabt
und ist eine *buähhhh* Stute - mehr als 900 Dollar wollte keiner zahlen.
Dafür nahm ich sie wieder mit. Sie ist einfach mehr wert als läppische
900 Dollar. Viele Leute sprachen mich nach der Auktion noch an ob ich die
Stute noch verkaufen würde, aber alle suchten nach einem Anfängerpferd
und dafür bin ich zu ehrlich.
Ich brachte Quincy zurück
zum Trailer und ging dann mit Nick wieder zur Auktion. Es sollte noch ein
Palomino kommen für den er sich interessierte. Den hatte ich natürlich
auch Probe geritten und war davon überzeugt dass er lahmte. Der Palomino
fing schon hoch an - 1500, 1600, 1700, 2000, .... und trotzdem nörgelte
Nick herum dass ich auf ihn bieten sollte damit wir „endlich mal“ ein gutes
Pferd hätten. Endlich mal? Waren Foxy, Shadow, Tramp, Juno, Red, etc.
etwa keine guten Pferde? Alles Pferde bis 1500 Dollar?
Ich bot nicht mit und hielt
Nicks Hand auch runter (ICH hielt NICKS Hand runter - so herum geht’s nämlich
immer! *bg*), der Palomino ging an jemand anderen.
Auf dem Parkplatz wartete
der Rancher mit seinen beiden Ranchpferden auf uns. Ich musste den Paint
noch mal die Straße rauf und runter galoppieren weil es ja ein SO
tolles Pferd wäre und ich ihm garantiert noch viel mehr Geld gezahlt
hätte wenn ich gewußt hätte was das für ein TOLLES
Pferd wäre!
Während der Buckskin
angebunden am Trailer zurück blieb und sich die Seele aus dem Leib
schrie zuckelte ich mit dem Paint den Feldweg hoch und galoppierte zum
Parkplatz zurück. Neben Quincy würde er wie ein Fiat Pinto neben
einem Porsche aussehen. Nur sehr viel höher.
Nichts
zu machen, die beiden waren gekauft. Ich ging zu den Korrals zurück
um zu sehen ob vielleicht doch noch ein brauchbares Pferd aufgetaucht war.
Der pummelige Rappe stand jetzt einsam und verlassen in dem Korral den
er sich vorher noch mit unseren beiden Neuen geteilt hatte. Kein Besitzer
zu sehen. Nick beschloss ins Büro zu gehen und nach dem Besitzer zu
fragen. Eine viertel Stunde später kam er mit einem kleinen Männchen
zurück der, wie es sich herausstellte, ein ehemaliger Nachbar von
Nick war. Den 16jährigen Wallach hatte er selbst gezogen und als Ranchpferd
benutzt. Jetzt sei er zu alt und könne nicht mehr reiten, daher würde
er ihn verkaufen. Verlasspferd, versicherte er. Ich ritt also auch den
Rappen den Gang hoch und runter und - oh Wunder - hier hatte ich endlich
mal was unter mir was sich gut anfühlte. Weiche Gänge, eifriges
aber nicht übereifriges Vorwärtsgehen, leicht am Zügel -
den nehm ich!
Nick war schon so gut in
Fahrt dass er auch bei dem Rappen den Auktionsring nicht mehr abwarten
wollte. Für 1500 Dollar kauften wir ihn vom Fleck weg.
„Oreo“ verdankt seinem Namen
der Tochter des Ranchers. Als er geboren wurde lugte sie zwischen zwei
Brettern hindurch in den Stall, sah den Fohlenkopf mit der langen, dünnen
Blesse und fühlte sich an „Oreo“ erinnert, ein typischer amerikanischer
Keks. Wie Prinzenrolle, aber weisse Creme zwischen zwei schwarzen Keksen.
Vier Pferde im Trailer -
das war genug. Ich ging ins Büro um für unsere Pferde zu zahlen
und dann verkrümelten wir uns schnellstmöglich vom Auktionsgelände.
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Am nächsten Tag war
Feuerprobe. Oreo bewies sich als Pferd mit weichen Gängen, willig,
einfach nur nett. Leider wurde er einige Tage später von einem Pferd
getreten und ging lahm, somit konnten wir ihn nicht weiter ausprobieren.
Aber ich glaube dass er ein absolut gutes Pferd für uns sein wird!
Der große Paint entging
einem Namen wie „Stretch“ oder „Stilt“ und wurde schließlich „Patch“
getauft. Übrigens ist er trotz seiner immensen Größe ein
echter eingetragener Paint. Ich ritt ihn abends um ein paar einzelne Kühe
zu jagen. Er ging besser als ich erwartet hatte, allerdings mit sehr langen,
schwungvollen Schritten. Nachdem wir eine Stunde lang Kühe in Schritt,
Trab und Galopp herumgejagd hatten mussten wir eine längere Strecke
zurücklegen um einige Kühe wiederzufinden. Wir galoppierten über
die Weide und der supersichere und superzuverlässige und nie in seinem
Leben etwas falsch gemachte Paint fing an zu buckeln. Ich war so perplex
dass ich im ersten Augenblick gar nicht wusste wie mir geschieht. Wir parierten
durch und ich ritt von da an sehr viel vorsichtiger. Über Funkgerät
beschwerte ich mich bei Nick über den Paint. Nick liess es sich daraufhin
nicht nehmen noch schnell den Buckskin zu satteln um die volle Wahrheit
über den Wallach herauszufinden.
Der hatte in seinen 10 Jahren
nämlich schon acht mal (!!!) den Besitzer gewechselt wie wir aus seinen
Papieren ersehen konnten. „Skip“, so sein neuer Name, wurde von Nick eine
Stunde lang getriezt, aber machte offensichtlich keine Anstalten zu buckeln.
Womit er dem Paint schon mal was voraus hätte *g*.
Aber
auch diese beiden Neuen drückten sich vor weiteren Proberitten. Skip,
den wir nach New Haven brachten, wurde entweder in die Sattellage gebissen
oder verletzte sich anderweitig schwer genug um zwei große offene
Wunden am Rücken zu haben die es unmöglich machen ihn in den
nächsten Wochen zu satteln. Und Patch legte sich mit einem Stacheldrahtzaun
an und stand eines Morgens allein vor dem Stall auf der Bush Ranch und
sah wie ein Häufchen Elend aus. Alle vier Beine bis zur Brust hoch
zerkratzt, teilweise aufgerissen und blutig. Soweit schien nichts so schlimm
zu sein dass es genäht werden müsste, aber teilweise sehr stark
geschwollen und vor allem viele Wunden.
Somit bekam Red Gesellschaft
im Korral und nun kühle ich beiden Pferden zwei mal täglich die
Beine 20 Minuten lang mit einem kalten Wasserstrahl. Nur heute nicht, da
hat es mindestens zwei mal zwanzig Minuten lang geregnet und kalt war es
auch ... ;-)
Das war jetzt wieder eine
sehr lange Pferdegeschichte. Darum nur noch kurz zu den anderen: Slim,
der Neue vom Nachbarn ist wieder beim Nachbarn. War nix für uns. Zu
faul, schnell aus der Puste, spart sich dann aber die Kraft um sich mit
mir anzulegen wenn ich ihm die Hufe trimmen will - nee, danke, das muss
nicht sein.
Die meisten Pferde haben
jetzt bis April/Mai Urlaub, Nick und ich alleine können nicht so viele
Pferde auf einmal reiten. Im November möchte ich mir noch mal die
Zeit nehmen intensiv mit Lago zu arbeiten damit er dieses Jahr noch seine
Grundausbildung bekommt. Auch Rena möchte ich noch etwas verfeinern
obwohl sie sich schon ganz hervorragend macht.
Soweit
zu Pferden. Nun zu den Katzen. Die sind immer noch da. Drei Kätzchen
haben wir an den Mann bringen können, die eine die wir für unsere
Nachbarin Johnnie aufgehoben hatten haben wir aus logistischen Gründen
aber immer noch. Ich werde mich dieser Tage wirklich mal aufmachen müssen
um sie wegzubringen. Dann haben wir aber immer noch *hoffentlichzähleichjetztrichtigsonstbekommeichvondörte
einenaufdendeckel* zwei alte Katzen, drei aus dem ersten Wurf und vier
aus dem zweiten Wurf gleich neun zahme Katzen (und ca. vier wilde Katzen).
Übrigens war die im
letzen Newsletter abgebildete Katze „Squash“ natürlich nicht Misty’s
sondern Louise‘s Tochter! Wie kann man sich nur so vertippen ... ;-))
So, was sonst noch. Waschbären
essen JoAnns (Nicks Mutter) Perlhühner. Das hat Nick ja noch nicht
so aufgeregt, aber als die Viecher dann auch noch anfingen die Plane von
seinem Futterwagenanhänger anzufressen hat er dem Übel eines
Nachts ein Ende gemacht und neben Waschbären auch noch ein Stachelschwein
erlegt das in trauter Zweisamkeit mit dem Waschbären in Nicks Futtervorräten
wühlte.
Unsere Flaschenkälber
Norman und Eugen leisten meinem Gartenschaf Barbie immer noch Gesellschaft.
Irgendwann in diesem Winter muss ich Barbie aber zu der großen Herde
bringen damit sie auch die Chance auf Mutterglück bekommt. Ich hoffe
dass ich sie dann Ende März beim Scheren wieder finden kann.
Und
noch eine gute Nachricht: Dörte läßt sich vielleicht dazu
überreden nächstes Jahr wieder zu kommen. Ohne sie ist New Haven
nur halb was es ist - wir können zwar die tolle Landschaft, klasse
Pferde und viele Rinder und Schafe bieten, aber ihre super Betreuung von
Gästen und Tieren ist fast unersetzlich. Ganz abgesehen mal davon
dass wir sie auch noch bei allen großen Rinderarbeiten als hervorragende
Hilfe schätzen. So einen Allrounder finden wir nicht wieder
- und kochen kann sie auch! ;-))
Soviel neues aus Wyoming,
wenn es mal wieder aufhört zu regnen werde ich unseren neuen Oreo
noch mal auspacken und testen - etwas worauf ich mich schon freue! :)
Viele Grüsse aus
Wyoming (like no place on earth)! :)
Heike
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