Morgens
am Frühstückstisch ist es richtig voll, Doby und Rob II waren
abends noch gekommen, und so saßen wir zu acht ... nein, nur sieben
Leuten, weil Rob II mal wieder nicht aus den Federn kam, am Eßtisch.
Ich hatte die Pfannekuchen gemacht und gehofft, das welche für die
Hunde übrig bleiben würden - die untersten waren nämlich
total verkokelt ...
Nun denn - Charley (der
Sohn) erwischte zumindest einen - peinlich.
Beim Spülen erlebte ich meinen ersten nicht hinter Gittern lebenden Skorpion. Das zeigefingergroße Viech saß auf dem Spüllappen und starb durch einen Löffel, mit dem Carrol es zweiteilte.

Nach dem Frühstück
war echte Arbeit angesagt. Während Doby und Roy weiter am Haus arbeiteten,
Charley (der Sohn) und Rob II irgendwelchen Schrott zusammenräumten
und Charly (der Gast) einen Weg zum Gästehaus "reparierte", den ein
Hochwasser weggespült hatte, machte ich mich wieder über die
leeren Gasflaschen her. Roy hatte mir gezeigt, wie man sie richtig füllt
(nämlich genauso, wie ich es eh gemacht hatte, stellte ich erleichtert
fest), also führte ich meine (selbst auferlegte) Arbeit diesmal absolut
professionell durch. Bis auf diesen verdammten Wasserboiler, den ich immer
noch nicht angezündet bekam. Kein Wunder - Rob II zeigte mir nachmittags
den "Trick" - man musste das Streichholz an eine ganz bestimmte Stelle
am Brenner halten.
Danach ging ich zum Korral,
wo ich in der Sattelkammer einen der Schränke aufräumte - ein
ausgesprochen staubiger Job. Nach einem Becher Kaffee sammelte ich trockene
Äste von den hier überall wachsenden Mesquito-Sträuchern,
damit wir abends die Stecks damit grillen konnten.
Mittagessen.
Suppe, Käsetortillas, Crackers, some left-overs.
Carrol fühlte sich
nicht gut, also verscheuchte ich sie nach dem Essen aus der Küche,
um dort Ordnung zu schaffen.
Charley (der Sohn) war am
vormittag wieder abgereist, wir warteten nun schon seit Stunden auf den
Schmied, Charly (der Gast) wollte nämlich unbedingt sehen, wie der
arbeitet. Als der nach dem Essen immer noch nicht aufgetaucht war, sattelten
Charly und ich uns zwei Pferde, um dem Schmied entgegen zu reiten. Wir
folgten der Straße bis zu der alten Gold-Barr-Mine und ritten dann
über die Berge zurück zur Ranch.
Auf dem ersten Stück
hatten wir einen etwas merkwürdigen Begleiter: neben den beiden Ranchhunden
Tucker und Kleades und Charly's Hund Chama folgte uns auch das Kalb Cecil,
das mit der Flasche auf der Ranch aufgezogen worden war. Wir hatten es
vor zwei Tagen mit einigen anderen Rindern zusammen auf eine Weide getrieben,
wo der Ernst des Lebens für das Kalb beginnen sollte, aber es war
irgendwo durch einen Zaun hindurch zurück zur Ranch gekommen.

Es war erst
vier Uhr nachmittags, der Schmied war nicht gekommen, also machten wir
einen weiteren Kurztrip in östliche Richtung durch die Berge.

Dinnerzeit.
Heute war die Premiere: es gab riesige T-Bone-Steaks von dem Rind, das
vor zwei Wochen auf der Ranch geschlachtet worden war. Hm. Ja. Schmeckte
halt wie ein Steak. Und sah gebraten auf dem Teller erheblich besser aus
als gehäutet am Scheunendach hängend ... |