05.06.2001, Bürokratie und Sonnenschein

Endlich wieder Sonne in Wyoming! Leider musste ich mit Ferdinando nach Hulett fahren, um die Versicherung für meinen Pickup abzuschließen, während die anderen zu einem Ritt aufbrachen. 480 US$ kostete mich die Prämie für ein halbes Jahr, mit einem amerikanischen Führerschein hätte ich 100 $ sparen können.
Nach dem Papierkram fuhren wir zu Cheep, einem Pferdezüchter, bei dem Ferdinando zwei seiner Hengste zum decken hatte. Einhundertzwanzig Pferde hatte Cheep, leider antwortete er auf meine Frage, ob er schon verheiratet wäre, mit "Yes, Mam."

Wir schafften es gerade noch rechtzeitig zurück zur Ranch, um den Tierarzt zu treffen. Ein dreijähriger Hengst sollte kastriert werden.
Armer Repeat - seine Farbe stimmte nicht. Sein Kumpel Bubba war ein Dun (Falbe mit Aalstrich), weswegen er bei Cheep decken durfte, Repeat aber "nur" ein Fuchs - keine sehr beliebte Farbe bei Quarter Horses, weswegen die Nachfrage recht gering war. Und da es auf der Ranch eh schon zu viele Hengste gab mußte Repeats Männlichkeit dran glauben ...
Der Tierarzt verabreichte ihm drei Spritzen, nach der letzten fiel er um. Dann ging alles recht flott: Hodensack mit Desinfektionsmittel einreiben, aufschneiden, Hoden entnehmen, abklemmen, das ganze noch für den zweiten Hoden - fertig. 
Nach einer halben Stunde stand Repeat wieder auf seinen Beinen und ich konnte ihn zurück auf seine Weide bringen (ehrlichgesagt habe ich ihn fast getragen, so schläfrig war er noch). Für ca. vier Wochen mußte er getrennt von den anderen Pferden gehalten werden, da er solange noch zeugungsfähig ist.


Nach dem Lunch überredete ich Fernando dazu, mir die neuen Pferde zu zeigen. Es waren einige neue Reitpferde, einige Stuten, die ich noch nicht unterm Sattel kannte und jede Menge Dreijährige, die wir in den nächsten Monaten einreiten mussten. 
Schliesslich kam ich auch noch zu meinem Ausritt, ich sattelte mir einen schwarz-weißen Schecken, den ich Piano taufte. Ein Pferd mit tollen Gängen, aber auch viel Power. 
In den Southfields fanden wir einige Rinder, die wir auf eine andere Weide brachten.

Danach ritt ich mit Dörte zurück zur Ranch, während die anderen noch weiter unterwegs waren. Das Dinner musste vorbereitet werden, wir hatten Fleisch von einem Lamm, das vor zwei Wochen auf der Ranch geschlachtet worden war, für ein Barbecue, dazu Maisbrot und Gemüse.
Nach dem Dinner war wieder Billiard angesagt, wobei Karen mit unfairen Mitteln spielte - Verwirrung der gegenerischen Spieler durch visuelle Ablenkung ...

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E-mail: heike@waywest.de Last Update: 06/2001
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