08.06.2001, Josey comes home

Ein Blick vom Bett aus auf die Buttes zeigte Wolken. Ich stand trotzdem früh auf, um Frühstück für Giovanni vorzubereiten, der heute abreisen sollte. Komischerweise saß ich dann ziemlich alleine am Frühstückstisch - Giovannis Flieger ging erst nachmittags (was ich nicht wusste), weswegen es keiner für nötig hielt, früh aufzustehen. 
So konnte er noch mit den anderen zu einem Ausritt aufbrechen, während ich plante, nach Sundance zu fahren, um meinen Pickup zu registrieren. Ferdinando fragte mich, ob ich meine Stute abholen wolle. Ich war etwas erstaunt - jetzt sollte ich aufeinmal doch selbst fahren? Ich war es endgültig leid, nachdem die anderen zu Pferde aufgebrochen wahren fuhr ich mit meinem Pickup den Hang hoch und checkte den Hänger. Alles verrostet, also furh ich wieder zur Ranch runter, holte eine riesige Zange als Hammerersatz und Gleitöl-Spray und bearbeitete damit die Anhängevorrichtung vom Hänger. Mit hängen und würgen hämmerte ich den Hänger, der wenigstens keinen platten Reifen hatte, an meinen Pickup.
Dann fuhr ich los - ohne Licht, Blinker oder gar Bremslicht am nicht zugelassenen Hänger. Who cares in Wyoming? Hoffentlich niemand ...
Unterwegs traf ich auf die Büffelherde vom Nachbarn, die direkt am Zaun graste - selbst in dieser Gegend kein häufiger Anblick und einen Stop zum fotografieren wert!

In Sundance klappte das Registrieren des Pickups nicht, weil mir Papiere aus Arizona fehlten, also fuhr ich unverrichteter Dinge weiter in Richtung St. Odge.
Ich wusste nicht mehr genau den Weg zum Auktionsgelände, und bei meinem Glück landete ich mit Pickup und Hänger in einer Sackgasse. Da stand ich nun ziemlich blöd - noch nie rückwärts mit Hänger gefahren. Irgendwie schaffte ich mich wieder herauszuwuseln und fand dann endlich das Auktionsgelände.
Josey und ihr Fohlen sahen recht fit aus, wie ich erleichtert feststellte. Ich bezahlte einen Dollar pro Tag für Futter und Unterkunft, dann halfen mir ein paar Cowboys die Stute zu verladen. Es ging nicht ganz so glatt, der Hänger war für amerikansiche Verhältnisse ziemlich klein, und Josey traute dem nicht so recht. Die Cowboys fragten mich schließlich, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn sie das Fohlen mit dem Lasso fingen und zuerst einladen würden. Ich hätte am liebsten gesagt: "Klar! Und gebt Josey doch einfach einen Klapps auf den Hintern!", so übervorsichtig waren sie mit meinen Pferden - ungewohnt im "Wilden Westen".
So ging es dann auf die Reise zurück zur Ranch, am letzten steilen Stück hatte mein Pickup schwer mit seinem Anhang zu kämpfen.
Heike und CiscoAuf der Ranch war Monte mit einigen seiner Gäste da, es gab ein nettes Hallo, bevor ich Josey auslud. Sie sah aus wie durch einen Sack Mehl gezogen, so verstaubt von der unasphaltierten Straße. Ich brachte sie in den Korral, Monte verabschiedete sich.
Es war schon nach vier, ziemlich spät geworden. Ich fing Cisco ein und machte ihn mir für einen Ausritt mit Karen fertig. Seine Ohren waren nach wie vor "untouchable", aber der Ausritt durch den Right Creek war herrlich.
Abends kamen vier neue Gäste an, die nach ihrer Fütterung sofort ins Bett gingen.
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E-mail: heike@waywest.de Last Update: 07/2001
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