22.07.2001,
Spearfish and Hail Storm
Ich
brachte Bullit morgens in den Stall, fütterte die beiden Hengste und
gab ihnen Wasser, dann reparierte ich das Gate im Korral, das die beiden
vorletzte Nacht kaputt gemacht hatten. Charlie wollte doch keinen Ausritt
mehr machen, er verabschiedete sich gegen zehn - Schade! Trotz „Schatten“
war er eine angenehme Begleitung gewesen und ohne ihn hätte ich in
den letzten zwei Wochen niemals so viel unternehmen können.
Mit
Gianluca fuhr ich zu den Southfields, um den Pferden dort einen Salzleckstein
zu bringen, dann machte ich den König-Gästen ihre Pferde fertig,
gegen 12.00 Uhr (!) brachen sie mit Gianluca und Ferdi zu einem Ausritt
auf.
Ich
holte mir Foxi und übte mit ihm Hänger ein- und aussteigen.
Das
Mittagessen verpasste ich (kein gehobener Bedarf an Pasta mit selbstgepflückten
Pilzen), danach brachen Tatanka, Ferdi und Gianluca nach Rapid auf, um
einen neuen Kühlschrank zu kaufen und Jeans Freund vom Flughafen abzuholen.
Ich
schloss mich den restlichen Leuten an, die um vier nach Spearfish zu einem
Country Festival fuhren. Um fünf kamen wir an, machten einen ausgedehnten
Einkaufsbummel im Wal-Mart und stellten danach fest, dass wir zu spät
für das Country Festival, das sowieso mehr ein Kunst-Markt war, waren.
Also zurück zur Lake Ranch mit einer Abkürzung durch die Cook
Lake Recreation Area, die Lorena schwer auf den Magen schlug. Eine Wolkenwand
braute sich zusammen, herrlich anzusehen mit der untergehenden Sonne, aber
als wir gerade den Hang zur Lake Ranch geschafft hatten kam ein unheimlicher
Wind auf. Die Kinder brüllten begeistert „Tornado Tornado Tornado“
und ich bat sie um Ruhe, weil damit nicht zu spaßen war. Die Wolkenformation
hatte schon recht eigenartig ausgesehen ...
Etwas
traf den Truck hart von der Seite. Ein Ast? Aber auf der Seite der Straße
gab es meilenweit keine Bäume?! Vor uns begann die Straße zu
brodeln, und dann kam es richtig dicke. Eiswürfelgroße Hagelkörner
schossen wie Raketenprofile auf den Truck, die Pänz kreischten, alle
an der rechten Seite des Wagens krochen nach Innen, Barbara hielt Plastikschüsseln
über die Köpfe der Kinder.
Roberto
(King-Gast) fuhr weiter, neben uns schlugen diese Geschosse in die Erde
ein. Ich machte mir Sorgen um die Pferde. Die Reitpferde fanden wir in
den Korrälen, wo die unglücklichen rangordnungsniedrigen Tiere
hysterisch von einer Seite zur anderen rasten, während die „Bosse“
Schutz im Unterstand fanden. Wir saßen zehn Minuten im Wagen, bevor
wir es wagen konnten, auszusteigen. Ich holte mir Jacke und Hut und sah
nach den Pferden. Inzwischen war der Sturm vorüber, die Wolkenfront
zog davon und nur der starke Wind erinnerte an die zerstörerische
Wut des Hagelsturms. Soweit zu sehen alles in Ordnung mit den Pferden,
mein armer Paint, der im Rang ganz unten stand, kam regelrecht mitleidheischend
auf mich zu. Mein „Schöner Sonny“ war knochentrocken - ich wußte
gar nicht, dass er so hoch im Rang war.
Wie
es den Zwei- und Dreijährigen Pferden ergangen war - das würden
wir erst am nächsten Tag herausfinden können. Leider war ein
solcher Sturm die Ursache für viele Stacheldrahtverletzungen, weil
die Pferde kopflos durch die Zäune rasten.
Meinen
Pickup hatte es auch schwer getroffen, die Frontscheibe war durchzogen
von Glasrissen und ein Scheinwerferglas war zersprungen. Im Cabin war eine
Scheibe zerschlagen.
Ferdi
und Co bestand das alles noch bevor, sie waren zu viert (!) im Pickup unterwegs,
und der Thunderstorm war auf dem Weg nach Rapid ... |