03.08.2001
Sundance Country Fair
Nach
starken Einschlafprobloemen, die diesmal damit begründet waren, dass
offenbar alle Gäste beschlossen, zwischen Mitternacht und zwei Uhr
in die Küche zu trampeln oder im Raum über mir zu duschen, erwachte
ich gegen sieben Uhr nach fünf Stunden Schlaf.
Tagesplanung
für heute war eigentlich gewesen, die Jungpferde von den South Fields
in die Korrals zu bringen und zu entwurmen, aber Ferdi fand es zu heiß
dafür, also bat er mich, die vier „Neuen“ auf einen weiteren Ausritt
mitzunehmen. Nachdem zwei von ihnen am Vorabend fast nur galoppiert waren
und ein blutiger Anfänger nach einem schnelleren
Pferd verlangte suchten wir der Gruppe heute die „richtigen“ Pferde aus.
Das größte Großmaul, Frederico, setzten wir auf meinen
„Schönen Sonny“. Wenn ich nach meinen diversen Unfällen nicht
mehr die Nerven hatte, ihn auszuprobieren, dann sollte sich doch der Super-Reiter
mit ihm Vergnügen. Roberto bekam Three Socks, den ich am Vortag schon
geritten war, deswegen waren eigentlich nicht zu viele Probleme zu erwarten.
Der Anfänger Andrea ritt Brownie und Alessandro bat weiterhin um ein
ruhiges Pferd, weswegen ich ihn auf Foxy setzte anstatt auf Piano, den
ich ritt. Vor Aufbruch baten wir die vier tollkühnen Reiter um eine
Unterschrift unter einen Haftungsausschluß ...
Wider
Erwarten verlief der Ausritt ohne irgendwelche Zwischenfälle. Die
Typen galoppierten wieder herum, ich ließ sie zum Spaß eine
kleine Herde Rinder ein paar hundert Meter weit treiben und ritt mit ihnen
um die Buttes herum. Frederico war begeistert von Sonny, wahrscheinlich
eher, als ich nicht aufhörte ihm zu erzählen, dass er auf dem
besten Pferd der Ranch säße, als weil Sonny sich wirklich gut
benahm. Aber er buckelte nicht und schien gut zu kontrollieren zu sein
- Glück für Frederico und es zeigte mir, dass ich vielleicht
durch meine Stürze zu übervorsichtig geworden war.
Nach
dem Lunch gab ich Josey und Sonny ihre Dröhnungen und ließ dann
die Reitpferde raus. Es war verdammt heiß, um die 38 Grad, reiten
würde heute niemand mehr, abends wollten wir nach Sundance auf eine
Country Fair. Ich verzog mich in mein Zimmer, legte mich aufs Bett und
schlief tatsächlich zwei Stunden lang fest. Danach versuchte ich mich
mit Eiscreme zu wecken, duschte schnell und fuhr mit den anderen nach Sundance.
Dort
war eine Art Spiel-Rodeo mit „Wilde Kuh melken“, Team Penning und Calf
Branding.

Ich traf
John, der mir noch ein Bier schuldete, weil ich den Bullen für ihn
herausgelassen hatte. Odgen Driskill und seine Frau waren da. Ich hatte
sie sicherlich schon einmal getroffen, erinnerte mich aber nicht an sie.
Sie sich offenbar an mich: „I heard you help in New Haven?“
Ich
hatte, seit ich zum ersten Mal in New Haven war, keinen Kontakt mehr zu
irgendwelchen anderen Nachbarn gehabt - hatte ich schon mal gesagt, dass
Crook County ein Dorf war?
Wir
trafen Ferdi und Rambo-Roberto, die nachmittags nach Kara Creek gefahren
waren, um sich drei Pferde von Monte zu leihen. Alle zusammen fuhren wir
vom Rodeogelände nach Sundance rein, gingen essen und dann in die
ein oder andere Bar, die wir allesamt nach kurzer Zeit wieder verließen. |