08.08.2001  Haffers at Procters and Sturgis Day in Hulett

Eigentlich hatten wir alle Zeit der Welt am Morgen, da wir Nick erst gegen halb zehn treffen sollten, aber Tatanka begann um acht zu versuchen, die Bremsen vom Trailer zu reparieren, was sich bis viertel nach neun hinzog. Dafür schaffte er es aber, diesmal fuhren wir gebremst die „Dirt roads“ entlang und kamen mit zehn Minuten Verspätung an Nicks Trailer an.
Bruno, Mauro, Sabine und Michael bildeten wieder mein Team, ich ritt diesmal Three Socks, weil Foxy wirklich eine Pause brauchte.
Wir ritten durch die Weide, in der sich zweihundert Rinder befinden sollten - und fanden ganze sieben Stück. Offensichtlich waren sie über den Zaun in ihre alte Weide zurück gesprungen, also suchten wir auch diese Weide ab, bis wir eine Herde von dreißig Tieren zusammen hatten. Es fehlten immer noch hundertsiebzig Rinder, die Nick und Mauro schließlich in einem weiteren Pasture fanden. Von dort waren es nur noch wenige Meter bis zum Gate der Zielweide, schade eigentlich, ich hatte gehofft, den Gästen einen richtigen kleinen Cattle Drive bieten zu können, aber so war es nur Herumgesuche mit sehr wenig Rinder schieben gewesen.
Gegen zwölf waren wir zurück an den Trailern. Ich lud Nick zum Lunch zur Lake Ranch ein, er könnte mit uns fahren und ich würde ihn nach dem Essen wieder absetzen, ich wollte sowieso nach Hulett. So brauchten wir nicht mit zwei Trailern zur Ranch zu fahren. Beim Wenden des Trailers musste ich eine Kurve so eng nehmen, dass das Brems- und Lichtkabel schon wieder auseinander riss - wieder eine Fahrt ungebremst, die Nick noch mit seinen dummen Bemerkungen über meine angeblich mäßigen Fahrkünste würzte.
Auf der Lake Ranch waren inzwischen sieben neue Gäste eingetroffen, die nur einen Tag bleiben sollten. Dafür hatte Nick Glück - es gab Spaghetti Carbonara. 
Nach dem Essen fuhr ich ihn mit meinem Pickup zu seinem Trailer zurück. Unterwegs fing der Motor wieder an zu spucken und zu kotzen - verstopfter Benzinfilter, das war auch Nicks Diagnose. Es führte wohl keine Weg daran vorbei - ich musste die Kiste mal wieder in die Werkstatt bringen. Heute ging es nicht, es war Sturgis-Tag in Hulett und alle Läden hatten geschlossen. Ich fuhr trotzdem in den Ort, zum einen musste ich dringend tanken, und außerdem wollte ich nun wissen, was wirklich dran war an all den Erzählungen vom wilden Harley Treffen.
Ich war ziemlich enttäuscht. Klar - viele Harleys, die Hauptstraße war gesperrt und die Kisten standen eine an der anderen in drei Reihen die Straße entlang. Aber ansonsten: hunderte von fetten Männern und Frauen, zu neunzig Prozent betrunken, kleine Markstände, an denen man Lederkutten etc. kaufen konnte, laute Musik und Bierzelte. Alles in allem nicht mein Ding.
Zurück zur Ranch schaffte es mein Pickup wirklich nur noch mit hängen und würgen, einmal reichte das Benzin noch nicht einmal mehr für das Standgas und der Motor ging aus. Na Mahlzeit, dachte ich - hatte Nick doch recht gehabt, als er geunkt hatte, dass ich es vielleicht nicht mehr bis zur Ranch zurück schaffen würde. Aber wir machten es dann doch noch, es blieb nur zu hoffen dass ich die Kiste auch wieder bis nach Hulett zur Werkstatt zurück bringen konnte. Und dass es wirklich nur der Benzinfilter war ...

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