17.08.2001,
Cattle Drive to Busenitz
Um
fünf trank ich meinen Kaffee auf der Veranda und genoß die Aussicht
auf den Mond über den Buttes, dessen kreisrunde Umrisse man sehen
konnte, während er selbst nur als abnehmende Sichel am Himmel stand.
In
der Dämmerung begann ich die Pferde im Korral zu sortieren und den
Pickup zu besichtigen. Er war voll mit Drahtrollen und Stahlpfosten - zu
schwer, um ihn alleine zu entladen. Stefano erschien bemerkenswert früh
und weckte mit mir zusammen Bruno, Mauro und Fabio auf. Während ich
Bubba für Ferdi fertig machte und pünktlich um sechs Uhr an seine
Tür klopfte lud mein Team den Pickup aus.
Gerade
rechtzeitig als alle Arbeit getan war und der Trailer am Pickup hing erschien
Luca, womit mein Team zu seinem Team mutierte - der König ist tot,
Gott schütze den König. Mir blieb die undankbare Aufgabe, die
Horde zu hetzen, aber wie zu erwarten fuhren wir erst kurz vor sieben los
- Travis würde bestimmt nicht in New Haven auf uns warten, aber im
Prinzip wußte ich ja, wo es hin ging.
Dafür
wartete Brandy, der ich eine CD mit den Bildern gab, die sie am Vortag
gemacht hatte. Und Nick, der die Italienisch-Deutschen-Freizeit-Cowboys
anführte. Wir räumten eine kleine Weide auf und trieben dann
alles vor uns her, was vier Beine hatte und muhte. Am Gate sammelten sich
über achthundert Rinder, die es dann nur noch galt, eine Straße
etwa vier Kilometer lang zu trailen - ein leichter Job, da bis auf den
letzten Kilometer rechts und links Zaun war. Eigentlich waren wir mit ca.
sechzehn Cowboys absolut überbesetzt, aber dafür war alles easy
going.

Am Ziel
holten uns die Trailer ein, wir verluden die Pferde und fuhren zur Busenitz
Ranch, wo uns ein Brunch erwartete.
Gegen
halb zwölf kamen wir in Aufbruchstimmung, die Italiener zog es zur
Lake Ranch und Pasta. Tatsächlich brachten sie es fertig, auf der
Ranch noch einmal zu essen.
Nachmittags
war Officeday, ich beantwortete Unmengen von Mails, dann machte ich den
Ranchfotografen für Ferdi und Mauro bei der Arbeit mit Pferden. Da
alle Köche auf einem Ausritt unterwegs waren fing ich an zu kochen.
Will Nuckolls und seine Frau kamen mit einem riesigen Truck Heu - Glück
für mich, dass ich in der Küche zu tun hatte und mich somit vor
dem Abladen drücken konnte.

|