27.08.01, Rapid City - Ankunft Nicola und Susan
Morgens verschlief ich kräftig. Nachdem ich meinen verspäteten Kaffee getrunken hatte waren alle schon am satteln, ich gesellte mich dazu und fing Potato. Das hieß Luca fing sie für mich mit dem Lasso, weil ich eine viertel Stunde lang erfolglos hinter ihr her latschte. Ich legte ihr wieder eine Trense an, um sie an das Gebiß zu gewöhnen. Neun oder zehn Reiter brachen dann zu den Southfields auf, um ein paar Rinder zu holen, die am Vortag übersehen worden waren. Wir trieben sie zur Ranch, dort trennte ich mich mit Stef und Kay von den anderen, um ihnen die Aussicht von den Buttes aus zu zeigen. Wir ritten durch das Butte Pasture zu der schönen Lichtung, bewunderten den View und kehrten dann zu Ranch um, Lunchtime war schon längst vorüber. Wir wärmten uns die Reste auf, was mehr als reichlich und gut war.
Danach musste ich mich ranhalten, um sechs würde Nicola in Rapid City landen, und ich wollte noch in Spearfish beim Westernausstatter vorbei. Ich verabschiedetemich von Stef und Kay, die leider nur zwei Tage geblieben waren und nun weiter auf Tour gingen. Roberto verpasste mir eine Einkaufsliste für den Western-Shop, bevor ich endlich in den blauen Van stieg und den Schlüssel drehte. Nichts. Die Kiste sagte überhaupt nichts, Batterie völlig leer. Und die Starthilfe-Kabel lagen natürlich im weißen Van, mit dem Ferdi nach Las Vegas gefahren war ...
Weil Luca den Ranch-Pickup brauchte um den Trailer zu ziehen und Nachmittags Nuckkolls beim Rinder treiben zu helfen blieb mir nichts anderes übrig als meinen Pickup zu nehmen, der doppelt so viel Benzin saufen würde und vor allem kein Radio hatte.

Rumpelnd fuhr ich schließlich los. In Spearfish erster Zwischenstop zum Einkaufen, mir einen neuen Hut (endlich!) und für Roberto einen billigen Strohhut und eine Jacke. Das war ein zehn-Minuten-Deal, und weiter ging es zum Flughafen von Rapid, wo ich gerade richtig eintraf, um unter allen Frauen am Gepäckband eine Alleinreisende zu finden, die ich etwas einfallslos mit „Do you speak german?“ oder so ansprach  - Nicola, sie war’s dann zum Glück auch.
Da wir nun noch vier Stunden auf Susans Ankunft warten mussten fuhren wir zum Rushmore Mall in Rapid City, einem relativ großen Einkaufscenter. Nach Pizza und China-Food machten wir uns für ein Stündchen selbstständig, ich erledigte meine Einkäufe, von denen ein Starthilfe-Kabel das wichtigste war, und Nicola sah sich nach Klamotten um.
Nach einem Tankstop für meinen Pickup fuhren wir zurück zum Flughafen, saßen auf der Ladefläche des Pickups und verpassten quatschend Susans Ankunft. Die fand ich dann traurig in der Gepäckhalle sitzend. „I was so afraid to get lost in South Dakota!“ meinte sie mit einer Fispelstimme, die mich so sehr an „Tootsie“ oder ähnliche Männer-Frauen-Klamotten erinnerte, dass ich sie mir noch mal sehr genau an sah. Nein, sie schien echt zu sein, und abgesehen von der gekünstelten Stimme auch voll in Ordnung. 
Die Fahrt zurück zur Lake Ranch war lang lang lang. Gegen halb zwei Uhr nachts kamen wir an, ich verfrachtete meinen beiden neuen Gäste in ihre Zimmer, machte mich in der Küche über die vom Abendessen übrig gebliebenen Kästetortillias her, räumte Chaos in meinem Zimmer auf und fiel dann tot ins Bett. Feierabend.
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