28.08.01,
Der neue Hut und Haffer-Check bei Procter |
Um
sieben Uhr morgens saß ich schon im blauen Van, um ihn mit Hilfe
der neuen Starthilfekabel und dem Ranch-Pickup zu starten. Rambo-Roberto,
Gianluca und der Gast Barbara verließen uns an diesem Morgen, Luca
brachte sie zum Flughafen. Barbara brachte zusammen mit Lorena, einem italienischen
Gast und der Frau unseres neuen Cowboys Alberto nach Hulett, der dort seinen
ersten Kindergartentag hatte.
Zurück
blieben nur Nicola, Susan, Katharina und Guy, der Cowboy. Der war am Vorabend
mit Frau und zwei kleinen Kindern angekommen und bezog mit seinem Hausrat,
den er in einem Pferdetrailer mitgebracht hatte, das alte Ranchhaus. Ich
belästigte ihn gleich mit mir und meinem Rechner, da er nun der Herrscher
über den Telefonanschluß war. Zwischen zig Telefonanrufen, die
ich entgegen nahm, und quatschen mit Guy holte ich Frosty und seine Stuten
rein und sattelte sie mit Nicola und Susan, um mit ihnen die anderen Pferde
herein zu treiben.
Die
beiden Mädels hatten echt Späßchen beim Pferdetrieb, nach
getaner Arbeit wechselten wir die Pferde, ich holte mir Sonny, Nicola gab
ich Brownie und Susan Montes Sorrel Mare („Noname“), Nicola (der Italiener)
und Katharina gesellten sich zu uns und wir brachen zu einem Ausritt zu
den Buttes auf. Weil es schon spät war umritten wir sie nur nach Süden,
was relativ kurz war, und kamen gegen zwei zum Lunch zurück zur Ranch. |

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Stolz
trug ich meinen neuen Hut und ließ mich ausgiebig bewundern - war
schon was anderes als der traurige Lederhaufen, den ich zwei Jahre lang
auf dem Kopf getragen hatte und der inzwischen schon mit den Worten „looks
like you would have had sex on it“ belächelt wurde.
Ich
überlegte gerade, ob ich Eiscafé oder Kaffee und Eis zum Nachtisch
nehmen sollte, als Nick wegen der Haffers anrief. Mich überfiel ein
schlechtes Gewissen - die hatte ich vor einigen Tagen extrem nachlässig
gecheckt, weil ich den blöden Trail runter in den Canyon nicht gefunden
hatte. Er würde mit dem Pickup hinfahren und den Four Wheeler mitbringen,
um die Weide selbst zu checken; wenn ich Zeit hätte könnte ich
mitkommen, dann wüsste ich zumindest, wo ich hin musste, wenn ich
dann in den nächsten Tagen die Haffers aus der Weide heraustreiben
würde.
Zeit
hatte ich eigentlich nicht, aber Grund zur Wiedergutmachung, also instruierte
ich Susan und Nicola notfalls alleine auszureiten, falls Luca nicht auftauchen
sollte, und fuhr zu „Procter“, wo die Haffers ihre Weiden hatten.
Nick
traf fünf Minuten später ein, wir luden den Four Wheeler ab und
fuhren zusammen weiter. Die Rinder waren zwar alle im Glassdom Canyon geblieben
und nicht, wie ich vermutet hatte, in ihre alte Weide zurück gesprungen,
aber die jetzige Weide war erbärmlich stark abgeweidet. Wir öffneten
alle Gates und checkten zwei Canyons nach Rindern, wobei ich mich bemühte
mir die Trails alle zu merken, die unheimlich schwer zu finden waren. An
einem der nächsten Tage wollte ich dann mit Pferden zurückkommen
und die Rinder, die nicht von alleine den Weg durch die Gates gefunden
hatten, aus der Weide heraustreiben.
Auf
dem Rückweg zur Ranch stieß ich auf Susan und Nicola, die auf
dem Heimritt waren. Es schien alles super geklappt zu haben und sie hatten
ihren selbstständigen Ausritt sehr genossen. Auf der Ranch bereitete
ich das Abendessen vor. Barbara ging es nicht gut, sie lag im Bett, und
Lorena wuchs die Arbeit allmählich über den Kopf. Zum Glück
hatten zwei Gäste ihren Urlaub abgesagt, so dass ich mein Zimmer zunächst
behalten konnte. Bis zum zweiten September würden auch keine weiteren
Gäste mehr ankommen, zwei Gäste reisten in zwei Tagen ab - es
blieben also ein paar ruhige Tage mit nur zwei bis vier Gästen, bis
es am fünften September voll werden würde. |
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