29.08.2001,
Cattle Drive in Rocky Point
Wir
kamen morgens nur langsam aus den Pötten. Luca fuhr mit Guy Holz für
Pfosten holen, während ich die Hengste sortierte und fütterte
und dann mit einem Eimer Hafer auf die Weide ging, um Frosty und seine
drei Stuten zu rufen. Die kamen ums verrecken nicht, also wanderte ich
die halbe Weide hoch, bis sie sich endlich bequemten, sich mir zu nähern.
Ich ließ jeden einen Happen aus dem Eimer nehmen und wollte näher
zu Amanda gehen, damit sie auch was bekam, als Frosty plötzlich futterneidisch
jede Erziehung vergaß und giftig auf Amanda zu schoß - ohne
Rücksichtnahme auf etwaige Hindernisse, welche mein Futtereimer und
ich waren. Er überrannte mich total, ich flog mit dem Gesicht in den
Dreck und kugelte mich in Erwartung seiner Hufe zusammen. Die Schadenskontrolle
ergab eine verbogene Brille, eine aufgeschürfte Stirn, Arm, Handrücken.
Die Brille würde das Hin- und Hergebiege nicht mehr lange mitmachen,
an mein Gesicht und die dummen Witze über „Mark Tysen“ wollte ich
gar nicht mehr denken.
Der
Hafer war im Gras verteilt, Frosty und Blondie machten sich darüber
her, während ich nur Amanda und Chocolate in die Korrals lockte und
mich mit einem Becher Kaffee beruhigte. Susan und Nicola brachten die beiden
Rabauken schließlich rein, wir sattelten uns Blondie, Amanda und
Frostie und holten mit ihnen die Pferde von den Fields herein.
Weil
Amigo und Peach mal wieder fehlten ritten wir danach in die North Fields,
um sie zu suchen. Wegen dem sehr starken Wind band ich mir meinen neuen
Hut mit meinem Halstuch um den Kopf, was bei Susan ungebremste Heiterkeitsausbrüche
hervorrief. Aber Eitelkeit war fehl am Platze, wegen Frosties morgendlichem
Angriff tat mir die Stirn zu sehr weh, als dass ich den Hut hätte
fest genug für den Wind festdrücken können.
Wir
hatten unsere Ausreißer gerade gefunden, als wir auf Monte, John
und zwei ihrer Gäste stießen, die im Shipping Pasture Rinder
checken wollten. Nachdem ich mein Hutband verschwinden lassen hatte (der
Wind hatte schwer nachgelassen ...) hielten wir Schwätzchen mit Monte
und brachten dann Amigo und seine Freundin nach Hause. Lunch sollte es
schon um zwölf geben, weil wir um halb zwei J. W. Nuckkols an der
Mailbox am Fuß des Hügels treffen sollten. Cattle Drive in Rocky
Point, einem Cowcamp in der Nähe von Alzada.
Ich
sattelte mir dafür Sonny, weil ich ihn noch einmal selbst reiten wollte,
bevor ich ihn Susan zum Reiten gab.
Der
Cattle Drive an sich war unspektakulär. Wir trafen auf andere Nachbarn,
die ebenfalls Rinder im gleichen Pasture zusammen trieben. Luca half ihnen
mit Nicola, Susan und Italian Nicola, während ich mit Guy und J. W.
die Pickups mit Trailer zu einem Korral brachte und von dort aus den anderen
entgegen ritt, wobei wir eine Herde Kühe und Kälber aus dem Weg
trieben.

Die
Yearlings wurden alle zu den Korrals gebracht und dort sortiert, wobei
wir nicht helfen konnten. Bei Sonnenuntergang ging es dann endlich heim
zur Lake Ranch und Pizza.
Ich
fuhr mit J. W. mit und kam in den Genuß seines Kautabaks, von dem
ich einen kleinen Streifen probierte. Schmeckte weit besser als es roch,
aber war es nicht Wert, sich die Zähne damit zu versauen. |