03.09.2001,
The Devils Tower Ride and The Fence War
Nachdem
Nicola und Susan routinemäßig die Reitpferde hereingebracht
hatten half Luca unseren beiden „Neuen“ Rita und Daniel beim satteln von
Didi und dem „Fat Bay“ von Romina, während Nicola, Susan und ich uns
Piano, Sonny und Three Socks für den großen Devils Tower Ride
fertig machten.
Kurz
vor Aufbruch kam Odgen Driskill zufällig zur Ranch und hatte sogar
einen alten Freund dabei: Gregg, der vor zwei Jahren auf der Lake Ranch
als Horsebreaker gearbeitet hatte und mit dem ich im Frühjahr 2000
für zwei oder drei Wochen auf der Ranch gewohnt hatte, um beim Winterfüttern
der Rinder und beim Kalben zu helfen.
Gregg
wieder zu sehen war eine echte Freude, Odgen ausgerechnet an diesem Tag
zu treffen ein echter Glücksfall. Unser Ritt zum Devils Tower ging
nämlich durch seine Ranch, und er hatte gerade vor ein paar Tagen
Büffel auf seine Weiden gebracht und deswegen seine Gates mit Zahlenschlössern
gesichert. Böse Falle - wir hätten auf halben Wege umkehren müssen,
wenn er jetzt nicht zufällig aufgetaucht wäre und mir nicht die
Kombination gegeben hätte!
Gegen
halb elf brachen wir auf und verabredeten uns mit Luca für zwei Uhr
am Devilas Tower, wo wir Lunch essen wollten.
Der
Ritt ansich war nett, aber unspektakulär. Leider trafen wir nicht
auf die Büffel, wir sahen nur ihre Spuren. Dafür einige nette
Views auf den Devils Tower und vor allem ein Ziel vor Augen: French Fries
und Icecream!
Wir
brauchten länger als ich erwartet hatte und kamen erst gegen halb
drei am Devils Tower an. Aber Luca war - wie anders zu erwarten? - sowieso
noch nicht da. Also banden wir unsere Pferde in der unbenutzten Devils
Tower Arena an und gingen zum Restaurant, wo wir uns gerade Onion Rings,
Corn Dogs und French Fries bestellten, als Luca eintraf.
Der
war „pissed“, nicht wegen uns, sondern wegen unserem Nachbarn, der einen
Zaunkrieg mit uns startete.
Die
Sache war so: unser superreicher Nachbar John (Besitzer von Campbell Soup,
eine Firma, die in Amerika vermutlich größer als Erasco oder
so war) hatte vor Jahren einen hohen Zaun gebaut, der etwa ein oder zwei
Hektar Lake Ranch Land miteinzäunte, weil es einfacher zum Zaunbau
war. Aus dem gleichen Grund hatte er aber auch Teile seines eigenen Landes
ausgezäunt. Hat auch keinen weiter gestört, da der damalige Lake
Ranch Besitzer das Land an der Stelle eh nicht nutzte, weil das Fencing
zu schwierig war, und einen eigenen Zaun weiter weg an einfacher Stelle
gebaut hatte. So lag also für viele Jahre zwischen der Lake Ranch
und der - nennen wir sie mal „Campbell Soup Ranch“ ein Stück Land,
das zum Teil zur Lake Ranch gehörte, zum Teil der Campbell Soup Ranch.
Nun
kamen Luca und Ferdi, die das Land gekauft hatten, auf die Idee das fehlende
Stück Lake Ranch endlich einzuzäunen und zu nutzen. Sie ließen
also den Vermesser kommen, der das Land vermaß und außerdem
mit John, dem Besitzer der Campbell Soup Ranch, sprach, um zu klären,
ob es irgendwelche Probleme wegen dem Zaunbau gäbe. Dieser verneinte
und meinte nur „go ahead!“ - was Luca und Ferdi dann auch taten. Nun begab
es sich aber, dass drei Wochen nach Zaunbaubeginn der Manager der Campbell
Soup Ranch anrief und behauptete, wir hätten kein Recht den Zaun zu
bauen. Mitnichten! Wir hatten alles Recht der Welt, nur er ein Problem:
dadurch, dass die Campbell Soup Ranch eine Ecke der Lake Ranch mit eingezäunt
hatte lief unser neuer Zaun nun an zwei Stellen auf seinen Zaun zu. So
sollte es auch sein, wir bestanden nicht darauf, unser Land zurück
zu bekommen. Aber dadurch schnitten wir SEINE Weide im Land außerhalb
seines Zaunes (das er schon seit Jahren nicht mehr benutzte, aber darum
ging es ja nicht) in zwei Hälften. Links Campbell Soup Ranch Land,
in der Mitte wir, dann wieder Campbell Soup Ranch. Pech, aber das konnten
wir nicht ändern. Der Manager George war da offensichtlich anderer
Meinung, und drei Tage später fuhr er an unser altes Gate, welches
das bereits genutzte Lake Ranch Land von dem Land, das wir gerade neu einzäunten,
trennte, und verschloss es mit einer dicken Kette und zwei Schlössern,
dazu noch ein nettes Schild „No Trepassing, Owner: Campbell Soup Ranch“
- an einem Gate das beiderseits Lake Ranch Land war! Das bedeutete Krieg!
So
kam es, dass sich Luca mit Zange und Bolzenschneider bewaffnet auf dem
Weg zum Zaun machte, nachdem er die Devils Tower Ausflügler auf der
Lake Ranch abgeliefert hatte. Da ich zum einen Fotos machen wollte und
mich zum anderen darum sorgte, was passieren würde, wenn Luca alleine
auf einige aufgebrachte Nachbarn traf, fuhr ich mit ihm mit und dokumentierte
die Kette mit meiner Digitalkamera. Nach dem Fall der Kette und des Schildes
bauten wir weiter am Zaun - nicht weil es dringend war, sondern um dem
Nachbarn zu zeigen, dass er uns mal konnte. Wir befestigten bis Sonnenuntergang
den Stacheldraht an den Stahlpfosten, was kilometerweites Laufen an steilen
Hängen bedeutete. Ha - George würde blöd gucken wenn er
zurück kam, um seine tolle Kette zu prüfen!
Abends
bekam ich einen Anruf von Gregg: ob ich Lust hätte auf ein Bier vorbei
zu kommen? Er wohnte alleine auf einer kleinen Ranch von Odgen, für
den er jetzt arbeitete. Well - ich mochte Gregg und ich war einem gemütlichen
Abend nicht abgeneigt, aber zum einen war es schon nach neun und zum anderen
war ich die amerikanisch-prüde Dating-Mentalität leid, die mich
als Greggs Girlfriend abstempeln würde, wenn ich alleine bei ihm vorbei
schauen würde. Ich hatte mir schon vor einigen Tagen Dorfklatsch anhören
müssen, demnach unser Nachbar Nick sich wegen mir von seiner Frau
scheiden ließ. Nur, weil ich auf seiner Ranch aushalf? Die spinnen,
die Crook-Countier! |







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