04.09.2001,
Trailer unloadings and hookings
Morgens
fragte Luca mich, ob ich nach Hulett fahren würde, er hatte Briefe
abzugeben. Ich war mir nicht sicher, irgendwas musste ich zwar kaufen,
erinnerte mich aber nicht mehr was. Ich sagte trotzdem mal wage zu. Da
er nicht aufhörte sich bei mir zu versichern, ob ich auch wirklich
seine Briefe wegbringen würde, sammelte ich schließlich bei
allen eine Einkaufsliste zusammen und half den Gästen nur satteln.
Luca bat mich den blauen Van zu nehmen und zur Werkstatt zu bringen, man
konnte ihn nur noch mit Starthilfekabeln anlassen.
So
fuhr ich gegen elf nach Hulett, gab den Van bei Ted ab, ging zum Postamt
und arbeitete im Lebensmittelladen die Shoppingliste ab bevor ich zurück
zu Ted ging, um nach dem Befinden des Vans zu fragen. Dem ginge es hervorragend,
meinte ein Angestellter, er hätte nur ein paar Kabel gereinigt und
kein echtes Problem gefunden, der Van würde prächtig starten.
Ich ließ ihm zwei Dollar da und machte mich auf dem Weg zum Coop,
um eine Wurmkur für Foxi zu kaufen. Er nahm zwar zu, aber nur am Bauch,
setzte also nicht richtig an.
Dann
fuhr ich weiter nach New Haven. In einem schwachen Moment hatte ich Nick
vor einer Woche versprochen, Holzschindeln aus seinem Horsetrailer auszuladen.
Als er mir den Trailer in den letzten Tagen mal leihen wollte meinte er
dann trocken: „You could have the trailer - if somebody would have unloaded
it ...“ - das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen.
Der
Trailer stand vor der Huntinglodge, ich stellte den Van im Schatten ab
und begann die Holzschindelpakete zu entladen. Drei Paletten voll, jede
etwa 120*120 und 150 hoch geladen - das war mehr als ich erwartet hatte.
Als ich mit dem Entladen begann kamen zwei Männer aus der Lodge. Jäger,
die das Haus gemietet hatten.
„How
is it going?“ fragten sie.
„Well
- I’m pretty busy ... would you like to earn five Dollar?“ fragte ich zurück,
woraufhin meine Zuschauer umgehend verschwanden.
Ich
arbeitete gut eine Stunde lang - harte Arbeit, aber es ging doch schneller,
als ich befürchtet hatte. Dann ging ich runter zur Joanns Haus und
hoffte auf Kool Aid und ein Schwätzchen, aber sie war nicht da, also
nahm ich nur das Kool Aid und hinterließ ihr eine Nachricht in der
Küche. Zurück am Trailer warteten nur noch fünfzehn Rollen
Dachpappe und Reinigungsarbeiten auf mich. Gegen halb drei war ich fertig,
setzte mich in den Schatten, rauchte eine Zigarette und fragte mich, wie
ich so dämlich hatte sein können, jemandem zu versprechen, einen
Sechs-Pferde-Anhänger voll mit Holzschindeln zu entladen. |
Ein
Traktor kam die Straße hoch - Nick persönlich, den ich hier
gar nicht erwartet hatte. Er besah sich meine Arbeit und fragte mich, wie
ich so dämlich sein könne, einen Sechs-Pferde-Anhänger voll
mit Holzschindeln alleine zu entladen.
Anyway,
wir kamen auf die Cattle Drives auf der Bush Ranch zu sprechen, bei denen
meine Gäste gerne mitmachen würden, aber da Luca den Ranch-Pickup
zum Zaunbau benötigte und mein Pickup keinen großen Horsetrailer
ziehen konnte fielen Planungen in der Richtung leider total flach. Nick
bot mir seinen Pickup an - immerhin hatte ich seinen Trailer ausgeladen.
Falsche Bescheidenheit war nicht angesagt, ich nahm dankend an. Leider
mussten wir dafür aber erst seinen Pickup mit einem beladenen Flachbettanhänger
zur Bush Ranch bringen, dort entladen und dann könnte ich mit dem
Truck alleine zurück fahren. Für einen Pickup tat ich fast alles,
also half ich Nick und seiner neuen Hilfskraft Shelly beim beladen des
Flachbettanhängers mit irgendeinem komischen Maschinenteil und fuhr
mit ihnen zur Bush Ranch.
Dort
hob Nick das Maschinending mit einem Traktor an und bat mich, den Pickup
mit dem Flachbett darunter weg zu fahren. Ich setzte mich also in meinen
Leih-Pickup, trat die Kupplung und startete - ohne Erfolg. Ausgerechnet
jetzt! Es tat sich gar nichts, wir versuchten einen halbe Stunde lang alle
möglichen Tricks, dann legte sich Nick unter den Pickup um eine Stromleitung
auszumessen: „Start now!“ - und das Teil sprang an, ohne dass wir wirklich
etwas gemacht hatten. Merkwürdig, ich hoffte nur, dass das nicht wieder
vor kam ...
Wir
luden das Maschinenteil ab, tankten den Pickup voll und dann konnte ich
endlich zurück nach New Haven fahren, wo ich den Flachbettanhänger
abkoppeln musste.
In
der ganzen Zeit, die ich schon in Wyoming war, hatte ich nie eine Schildkröte
gesehen, obwohl jeder mir berichtete, dass es eine Menge davon an den Wasserlöchern
gab und wir jede Menge leere Schildkrötenpanzer auf der Ranch gesammelt
hatten. Der Pickup fuhr gut mit dem Flachbetttrailer, und für den
großen Kuhdunghaufen, den ich auf der Straße sah, bremste ich
natürlich nicht. Erst im letzten Moment erkannte ich, dass ich endlich
live eine lebende Schildkröte sah - deren Panzer es zwei Sekunden
später nicht mehr wert war, aufgesammelt zu werden - Sorry!
Ich
hatte zwar gesagt, dass ich den Hänger in New Haven irgendwo quer
abstellen würde, weil ich im Rangieren mit den zehn-Meter-Dingern
nicht besonders gut war, aber mit etwas Ehrgeiz schaffte es dann doch,
den Trailer manierlich einzuparken. Und weil der Horsetrailer dort auch
ziemlich verlassen mitten auf dem Platz stand, wo ich die Holzschindeln
entladen hatte, beschloß ich den anzukoppeln und ebenfalls manierlich
einzuparken. Leider stand der Van im Weg, und der, nun mit kaltem Motor,
sprang nicht mehr an. Also stellte ich den Pickup daneben, legte das Starthilfekabel
an, startete den Van, parkte den Van woanders, koppelte den Horsetrailer
an, parkte den Horsetrailer ein, koppelte den Horsetrailer wieder ab, stellte
den Pickup ab und fuhr mit dem Van, der dies alles mit laufendem Motor
ertragen musste, zurück zur Lake Ranch.
Plan
war erst mal zu fragen, ob ich den Ranch-Pickup benutzen könnte, und
Nicks Pickup nur notfalls zu holen.
Luca
war nicht da, als ich zurück kam, also sagte ich den Gästen prophylaktisch
Bescheid wegen eines Cattle Drives am nächsten Morgen, und wir behielten
fünf Pferde für uns im Korral.
Luca
kam gegen halb neun - mit Will Nuckolls und einem großen Truck voll
Heu. Es war schon dunkel, aber wir entluden das Heu trotzdem noch - als
ob ich an diesem Tag nicht genug mit Trailern zu tun gehabt hätte!
Es
war schon kurz vor zehn, als Susan und Nicola endlich dazu kamen, Luca
nach seinen morgigen Plänen zu fragen. Der druckste mal wieder herum,
aber seinen Pickup konnten wir nicht haben. Als ich meinte, das sei egal,
ich könnte einen anderen Pickup besorgen, konnte er nicht mehr „Nein“
zum Cattle Drive sagen.
Also
machte ich mich mit meinem Pickup auf nach New Haven und tauschte ihn gegen
Nicks Pickup ein - die Pläne für den morgigen Tag waren gerettet. |
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